Aufbau, Pflege, Saison : Frühbeet anlegen: So können Sie im Garten den Winter austricksen
Viele Hobbygärtner wünschen sich sehnlichst die ersten Frühlingsboten herbei, um im Garten wieder richtig loszulegen. Mit einem Frühbeet lässt sich die Saison einfach vorziehen. Wir zeigen, was man dabei beachten muss.
Viele Hobbygärtner wünschen sich sehnlichst die ersten Frühlingsboten herbei, um im Garten wieder richtig loszulegen. Mit einem Frühbeet lässt sich die Saison einfach vorziehen. Wir zeigen, was man dabei beachten muss.
Es juckt schon in den Fingern, aber draußen ist es noch zu kalt: Für Hobbygärtner kann der Winter oft gar nicht schnell genug zu Ende gehen. Wer es gar nicht abwarten kann, in die neue Garten-Saison zu starten, kann sich mit einem Frühbeet einen Vorsprung verschaffen. Schon im Februar können damit die ersten Samen in die Erde gebracht werden. Je nach Gemüseart lässt sich der Erntezeitpunkt so bis zu vier Wochen vorziehen.
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So funktioniert ein Frühbeet
Frühbeete sind im Grunde genommen kleine Gewächshäuser. Dafür werden Wände ins Beet eingelassen, eine Abdeckung hält die durch Sonneneinstrahlung gewonnene Wärme fest. So strotzt ein Frühbeet auch im späten Winter den Temperaturen und wird an kalten Tagen und Nächten zum Sonnenspeicher.
Damit sich Frühbeete möglichst gut erwärmen, sollte der Standort laut "Mein schöner Garten" mit Bedacht gewählt werden. Am besten legt man das Beet an einem sonnigen, windgeschützten Platz im Garten an. Zusätzlich zur Sonneneinstrahlung wärmt eine sogenannte "Naturheizung", die bei der Füllung des Beetes entsteht.

Eine Schicht aus Mist und Stroh bildet die Basis im Frühbeet.
Dafür wird der Boden an der gewünschten Stelle etwa 40 Zentimeter ausgehoben. Das entstandene Loch wird zur Hälfte mit einem Gemisch aus Naturstoffen wie Pferdemist, Laub, Kompost und Stroh gefüllt. Darüber kommt eine Schicht angereicherter Gartenerde. Beim natürlichen Zersetzungsprozess der unteren Schicht entsteht Wärme, die das Beet zusätzlich vor frostigen Temperaturen schützt.
Frühbeet kaufen oder bauen: Darauf kommt es an
Kasten und Rahmen für das Frühbeet kann man als Bausatz im Gartencenter kaufen oder selbst bauen. Eine beliebte Variante sind Frühbeete, die zu einer Seite abflachen. Sie werden mit der flachen Seite in Richtung Sonneneinstrahlung gestellt – so wird das Sonnenlicht bestmöglich eingefangen.
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Als Material für Kasten und Rahmen eignet sich Naturholz, das mit einem pflanzenverträglichen Schutzmittel behandelt wird. Um Sonnenstrahlen hineinzulassen, wird der Rahmen des Deckels mit transparenter Folie bespannt. Ebenfalls empfehlenswert sind dafür Plexiglas-Stegdoppelplatten. Sie isolieren besser als Folie und sind leichter und bruchfester als Glasplatten.
Lüften nicht vergessen: So wird es im Frühbeet nicht zu warm
Auch im Winter kann es im Frühbeet schnell zu warm werden. Bei starker, anhaltender Sonneneinstrahlung sollte der Deckel also offen stehen. Wer sich die Arbeit des Öffnens ersparen möchte, kann für den Deckel in einen automatischen Heber investieren. Solche Fensterheber funktionieren mechanisch ohne Strom und werden häufig auch an Fenstern von Gewächshäusern angebracht.

Wird es im Frühbeet zu warm, muss das Dach offen stehen.
Dank Frühbeet: das ganze Jahr frische Ernte
Ein Frühbeet kann nicht nur zum Ende des Winters den Start in die Garten-Saison vorziehen, sondern das ganze Jahr über bepflanzt werden. Den Start machen im Frühjahr etwa Feldsalat, Spinat, Kohlrabi und Radieschen. Das Beet eignet sich auch für die Vorkultur von Jungpflanzen, die später ins Freie umgesetzt werden.
Im Sommer kommen die Samen wärmeliebender Pflanzen wie Melonen, Gurken und Brokkoli ins Frühbeet. Allerdings muss man jetzt besonders aufpassen, dass es im Beet nicht zu heiß wird. Im Zweifel kann man den Deckel abnehmen.
Und auch im Winter können Hobbygärtner das abgedeckte Beet nutzen: Die Bedingungen sind dann etwa für Endiviensalat und Lauch ideal. Alternativ eignet sich das Frühbeet als Überwinterungsort frostempfindlicher Pflanzen.
mit Material der dpa
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