Handball-European-League Außenseiter BM Granollers folgt Füchsen Berlin ins Finale von Flensburg

Von Holger Petersen und Jannik Schappert | 27.05.2023, 17:16 Uhr | Update am 27.05.20231 Leserkommentar

Der Bundesligist aus Berlin besiegt im ersten Halbfinale den französischen Spitzenclub Montpellier HB mit 35:29 und trifft am Sonntag im Finale auf Flensburg-Schreck BM Granollers. Die Katalanen schalteten Frisch Auf Göppingen mit 31:29 aus.

Die Füchse Berlin greifen nach dem dritten Titel in der European League. Der Tabellendritte der Handball-Bundesliga feierte beim Final Four in Flensburg einen 35:29 (16:16)-Halbfinalsieg gegen Montpellier HB und zog dank einer starken zweiten Halbzeit ins Finale am Sonntag (18 Uhr) ein, wo der Gegner BM Granollers aus Spanien heißt. Die Spanier besiegten Frisch Auf Göppingen mit 31:29 (16:18).

Füchse Berlin mit Startproblemen

Die Berliner taten sich in der ersten Halbzeit schwer, in Schwung zu kommen. Der sonst so dynamische Rückraum mit Mathias Gidsel fand selten eine Lücke in der hart zupackenden französischen Deckung. Und so musste der Bundesligist in der mit circa 3800 Zuschauern gefüllten Campushalle zunächst ständig einem Rückstand hinterherlaufen, der beim 5:8 (12.) und 11:14 (21.) drei Tore betrug.

Die Füchse pirschten sich dank ihres sich steigernden Torhüters Dejan Milosavljev wieder heran und kamen kurz vor der Pause durch den treffsicheren Hans Lindberg zum Ausgleich.

Nach Wiederanpfiff übernahmen die Berliner sofort das Kommando und entschieden binnen weniger Minuten die Partie. In dieser Phase setzten der starke Milosavljev im Tor und Mijajlo Marsenic am Kreis die Akzente – und damit die jetzt kopflosen Franzosen schachmatt. Ein Zwischenspurt auf 25:19 (43.) sorgte für großen Jubel im grünen Fanblock. Dieser stimmte schon weit vor dem Abpfiff „Oh, wie ist das schön“-Gesänge an, weil seine Mannschaft alles im Griff hatte und über 27:21 (47.) locker das Finalticket buchte.

Tolle Stimmung im Block von BM Granollers

Im zweiten Halbfinale erwischte Frisch Auf Göppingen den besseren Start. Das Team um den zukünftigen Flensburger Blaz Blagotinsek legte ein 5:2 (8.) vor. Doch die Katalanen – angefeuert von rund 100 Fans, die im Granollers-Block Party-Stimmung verbreiteten – waren ein unbequemer Gegner. Im Viertelfinale hatte das bereits die SG Flensburg-Handewitt zu spüren bekommen, die sensationell an der jungen Mannschaft von Antonio Rama gescheitert war und das Finalturnier in eigener Halle verpasst hatte. Den SG-Profis Kevin Möller, Johan Hansen und Teitur Einarsson, die am Samstag Autogramme gaben, blieb nur die Zuschauerrolle.

Granollers drehte die Partie mit einem starken Rangel Luan da Rosa im Tor zum 7:6 (16.), doch zur Pause hatte der schwäbische Bundesligist wieder die Nase vorne (18:16). Dessen etwa 300 Anhänger spendeten stehende Ovationen.

Happy End auf Katalanisch

Die zweite Hälfte hielt einen Krimi bereit. Flensburg-Schreck Faruk Yusuf warf den Außenseiter mit 23:22 (44.) in Führung, Jan Gurri erhöhte auf 24:22 (45.). Göppingen schüttelte die Verunsicherung ab, drehte wiederum das Spiel und zwang Rama zur Auszeit (26:25/50.). Handball-Fans kamen voll auf ihre Kosten. Plötzlich übernahm Granollers wieder das Zepter, vergab aber zwei Chancen zum 30:27. Jaka Malus verkürzte stattdessen auf 29:28 (59.) in diesem nun sehr hitzigen Duell. Esteban Salinas sorgte für die Entscheidung. Der Rest war katalanische Ekstase.

Mehr Informationen:

1. Halbfinale

Füchse Berlin: Milosavljev (12 P.), Kireev (1 P.) – Wiede (2), Darj (2), Holm (3), Andersson (1), Lichtlein, Lindberg (8/5), Gidsel (6), Freihöfer (1), Langhoff, Kopljar (1), Vujovic (5), Weber, Marsenic (6)

Montpellier HB: Desbonnet (5 P.), Bolzinger (3 P.) – Villeminot (4), Berthier, Pellas (1), Tskhovrebadze, Bos (6/5), Fernandez, Panic (1), A. Lenne (1), Skube (5), Konan, Jensen, Porte (1), Y. Lenne (6), Nacinovic (4)

Schiedsrichter: Daniel Martins/Roberto Martins (Portugal)

Siebenmeter: 6/5:5/5 – Zeitstrafen: 3:7

2. Halbfinale:

BM Granollers: Guardia (2/1 P.), Luan da Rosa (13/2 P., 1 Tor) – Yusuf (6), Torriani (1), Gurri (9), Romero, Rey, Salinas (3), Reguart, de Sande, Amigo, Guijarro, Castillo, Franco i Miro (5), Roca, Garcia (6/1)

Frisch Auf Göppingen: Rebmann (4 P.), Sego (3 P.) – Neudeck, Kneule (1), Duarte, Lindenchrone (4), Heymann (1), Sarac (5), Blagotinsek, Schiller (4/3), Goller, Gulliksen (3), Hermann, Kozina (5), Malus (2), Schmidt (4)

Schiedsrichter: Amar Konjicanin/Dino Konjicanin (Bosnien-Herzegowina)

Siebenmeter: 1/1:7/3 – Zeitstrafen: 4:4

1 Kommentar
Sönke Lange
Moin liebe Handballfreunde, das war gestern ein klasse Handballnachmittag. Danke den Ausrichtern und den vielen Fans. Wir freuen uns auf den heutigen Tag.