Kommentar zur 28-Stunden-Woche : Warum der Sieg der einen, die Last der anderen ist
Die Metall- und Elektrobetriebe sind gut auf den Ruf nach flexibleren Jobs vorbereitet. In anderen Branchen ist das fraglich.
Der Abschluss in der Metall- und Elektrobranche läutet eine Zeitenwende ein. Bedurfte es noch eines Beweises, dass sich der Arbeitsmarkt in Deutschland zu einem Arbeitnehmermarkt gewandelt hat, so wird er hier geliefert. Der DGB-Chef Uwe Polkaehn hat also vollkommen recht, wenn er von der Signal-Wirkung für andere Branchen spricht.
Und diese anderen Branchen müssen den Ruf nach flexibleren Jobs und reduzierten Wochenarbeitszeiten womöglich sogar mehr fürchten als die gut laufende Metall- und Elektrobranche selbst. Denn wenngleich manchem Metall-Betrieb der Kompromiss der Verhandlungen zu schaffen machen wird, dürfte es vielen gehen wie Sear aus Rostock. Dort wird seit längerem mit so ziemlich allem geworben, was die IG Metall zuletzt gefordert hatte. Chef von Sear ist Thomas Lambusch – Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands Nordmetall.
Viele Metall- und Elektrobetriebe sind also durchaus vorbereitet. Ob das für die anderen Branchen gilt, ist fraglich. Doch von heute an sollten sie es sein. Denn die Forderungen sind in der Welt – ganz gleich, ob Deutschland sich diese nun leisten kann oder nicht.
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