Tiere : Vierlinge im Storchennest
Kleine Vögel haben großen Hunger: Nur mit viel Futter von Feuchtwiesen werden junge Weißstörche groß.
Vier junge Störche tummeln sich in dem Nest von Familie Sötje in Großharrie, einem Ort in der Nähe von Neumünster. Wie pummelige Federbälle sehen die großen Küken aus. Sie stehen auf wackeligen Beinen und müssen aufpassen, dass sie nicht über den Nestrand fallen, denn der liegt neun Meter über der Erde. Trotzdem trainieren die Jungvögel bereits ihre Flügel und auch die Beine werden täglich kräftiger. Zurzeit finden die Altvögel offensichtlich genug Futter auf Wiesen und Feldern.
Ähnlich betriebsam geht es in einem Nest im benachbarten Einfeld zu. Auch hier ziehen die Störche vier Jungvögel auf. So viele Vogelkinder sind in Storchennestern nicht oft zu sehen. Zwar legen die Vogelpaare meist mehrere Eier. Doch damit aus ihnen große Störche werden können, brauchen die Jungtiere viel Futter. Dafür fliegen die Eltern unermüdlich über Feuchtwiesen und fangen Kleintiere, um ihre Brut zu füttern.
Störche sind reine Fleischfresser. Manchmal fangen sie sogar Maulwürfe oder Ratten. Doch ihre Hauptnahrung sind die Frösche und Molche, die sie in Feuchtwiesen finden, oder auch Regenwürmer und Insekten.
„Störche brauchen bunte, artenreiche Wiesen“, erklärt Uwe Peterson vom Naturschutzverband Nabu Schleswig-Holstein. Da sei es ein Problem, wenn zum Beispiel immer mehr Flächen im Land zu Maisfeldern werden. Dann finden die Störche zu wenig Nahrung. Jahrelang ist der Bestand der Vögel deshalb immer kleiner geworden. So sind die Jungstörche von Großharrie und Einfeld vielleicht ein Hoffnungsschimmer für Storchenfreunde.
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