Buchtipp : Geheime Weltsprache
Ein Buch zum Singen und Plattdeutsch lernen

Auch viele schöne Kinderbücher sind hier zu finden. Das neueste in der Sammlung kommt auch aus Hamburg – und es ist nicht nur ein Buch. Für „Plattkinner“ hat Wiebke Colmorgen Liedertexte auf Platt geschrieben und deshalb ist auch eine CD mit dabei. Warum schreibt die Hamburgerin gerade Lieder in einer alten Sprache? „Ich bin zweisprachig aufgewachsen – wie viele Kinder heute auch“, erzählt Wiebke Colmorgen. Zu Hause, auf dem Bauernhof der Eltern, sprach sie meistens Platt, in der Schule Hochdeutsch. „Das war für mich ganz normal.“

Wiebke Colmorgen, Hardy Kayser: „Plattkinner: Neue plattdeutsche Songs für Hamburg und den Norden“. 48 Seiten. 19,90 Euro. Verlag: Junius Junior.
Jetzt arbeitet die Musikerin, Autorin und Sprachförderkraft im Kindergarten auch mit vielen Kindern, die mehrsprachig aufwachsen – mit Türkisch, Russisch, Englisch oder anderen Sprachen. „Da tauschen wir uns viel aus. Ich lerne Wörter aus anderen Sprachen. Und von mir lernen die Kinder manchmal auch plattdeutsche Wörter.“ Das ist für sie so etwas wie eine gemeinsame Geheimsprache, hört sich so schön gemütlich an, nicht so ernst. Wiebke Colmorgen möchte diese freundliche Sprache weitergeben – und dabei hilft ihr Buch. Die Texte sind zum Mit- und Nachsingen mit Noten abgedruckt. Dazu gibt es zu jedem Lied eine Übersetzung ins Hochdeutsche. Und dann noch viele Worterklärungen mit Bildern – eine Art Bilder-Wörterbuch.
Die Musik hat Hardy Kayser komponiert, den Wiebke Colmorgen schon seit ihrer Kindheit kennt. Gemeinsam haben sie die CD aufgenommen – mit modernen Melodien, auch mal ein bisschen rockig.
Das Buch ist so gut gelungen, dass es am Wochenende einen Preis bekommen hat: „Plattkinner“ wurde als das „Plattdeutsche Buch des Jahres 2018“ ausgezeichnet.
Diskutieren Sie mit.
Leserkommentare anzeigen