FDP-Wahlkampf in Hamburg : Katja Suding - ein Mann im Shitstorm
„Conchita Wurst ohne Bart“: Im Netz erntet Hamburgs FDP-Spitzenkandidatin Katja Suding für ihr Plakat viel Kritik.
Hamburg | Der Shitstorm war wohl kalkuliert: Katja Suding, Hamburgs 38-jährige FDP-Spitzenkandidatin, blickt ernst von ihrem Wahlplakat für die Bürgerschaftswahl. Daneben der Spruch: „Unser Mann für Hamburg.“ Mit Transsexualität hat das nichts zu tun. Katja Suding ist eine Frau, offensichtlich. Sie will, dass wir alle das Plakat „mit einem ironischen Augenzwinkern“ sehen. „Es geht darum, dass wir Entschlossenheit und Durchsetzungsstärke signalisieren“. Und natürlich um Aufmerksamkeit.
Das mit der Aufmerksamkeit hat zumindest geklappt. Aber der Rest? Ist das witzig, vielleicht sogar selbstironisch - oder doch einfach vollkommen daneben? Die Meinungen auf Twitter gehen weit auseinander.
Irritierende #Wahlplakate in #Hamburg - #FDP-Frau Suding spielt mit ihrem Geschlecht - "Conchita Wurst ohne Bart". http://t.co/YGVsNRXO34
— CM (@CM2111)
December 9, 2014
Katja Suding ist "Unser Mann für Hamburg". War wohl die Kohle für ne gute Kampagne alle.
— Lino (@lino)
December 9, 2014
Och, @fdp. Könnt ihr doch ruhig zu stehen, dass @KatjaSuding eine Frau ist! #etikettenschwindel pic.twitter.com/h4iu5JS59I
— Eva Lodde (@evalodde)
December 8, 2014
Durchsetzungskraft ist also männlich - hat die FDP damit ein antiquiertes Frauenbild? Oder wird hier mit Rollenbildern gespielt - so etwas wie ein Beitrag zur Genderdebatte?
#Werbekampagne wohl nicht verstanden, oder? Ich finde die #FDP Kampagnen irgendwie gut - hat was (y) http://t.co/u2csa2VHXG via @FRonline
— aihinteregger (@hibcarinthia)
December 10, 2014
@PRFuzzi #FDP-Erklärung zur Plakat-Aktion: #Suding soll "stark" + "entschlossen" wirken. Dafür muss man also nach FDP-Ansicht männlich sein.
— Marc Drewello (@sag_was)
December 10, 2014
Das Plakat ist gut. Könnte von den Grünen sein. Das ist Lob @KatjaSuding und Team. pic.twitter.com/oO6AwWBKnu
— Nóra de Wijs (@NWijs)
December 8, 2014
Das stimmt vielleicht. Nur: Die Grünen finden's doof - und kontern mit einer Frau, die zu ihrem Geschlecht steht.
Die FDP macht auf Gender-bender? Da bleib ich lieber beim Original - und wähl' eine Frau @fegebanks! #mitGrüngehtdas pic.twitter.com/HcoFZyDQ31
— Sonja Lattwesen (@laetti)
December 9, 2014
Ob Katja Suding und der FDP die Macho-Mann-Masche hilft? „Keine Sau braucht die FDP“, stand im August in Brandenburg auf Wahlplakaten - der Liberalen, wohlgemerkt. Den Einzug in den Landtag verpasste die Partei auch hier. In Hamburg sehen Umfragen die FDP derzeit bei zwei Prozent.
Wenn du sie nicht überzeugen kannst, verwirre sie. #fdp #Suding http://t.co/cjiOY4wiCS
— Stefan Mäder (@Stefan_Maeder)
December 10, 2014
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