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Streichliste Spielplätze: Grüne fordern Erhalt

Von Tobias Thieme | 08.03.2017, 15:09 Uhr

Sieben Anlagen sollen zurückgebaut werden, die Fraktion ist dagegen.

Auf welchen Spielplätzen in Wedel sollen die Geräte abgebaut werden? Die Stadtverwaltung bleibt auch nach der Bürgerbeteiligung bei ihrer Streichliste mit sieben Spielplätzen. Die Grünen fordern nun den Erhalt aller Spielplätze. „Unsere Fraktion ist enttäuscht, dass die Bürgerbeteiligungen nicht in die Beschlussvorlage eingeflossen sind. Die Ergebnisse der Beteiligung im Rathaus im November finden nicht einmal Erwähnung“, sagte Petra Kärgel von der Grünen-Fraktion. Morgen befasst sich der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport mit dem Thema.

Auf der Streichliste stehen die Spielplätze am Egenbüttelweg, am Hainbuchenweg, an der Reepschlägerstraße, am Rebhuhnweg, an der Pferdekoppel, am Wiedkamp und Im Grund.  Für die Grünen sind alle sieben unverzichtbar. Zur Begründung heißt in einem Antrag der Ratsfraktion: „In den Wohngebieten vollzieht sich ein Generationenwechsel. Stetig ziehen junge Familien zu, die sich Spielplätze für ihre Kinder im Umfeld wünschen. Auch Großeltern, Kitas, Tagesmütter/-väter nutzen die Spielplätze.“ Der Bolzplatz Im Grund werde erkennbar regelmäßig gefegt und für Fußball und Basketball an den Wochenenden und in den Abendstunden genutzt. Das habe die Bürgerbeteiligung ergeben und werde von E-Mails an Politiker und Verwaltung sowie von Einträgen im sozialen Netzwerk Facebook gestützt.

Rückbau kostet bis zu 31.500 Euro

Die Grünen bezweifeln, dass es sich aus Kostengründen lohnt, auf Spielplätze zu verzichten. Der Rückbau kostet laut Stadtverwaltung bis zu 31.500 Euro. „Auf Grundlage der durchschnittlichen jährlichen Investitionen der letzten 20 Jahre in die sieben Spielplätze würde sich die Investition in den Rückbau erst nach zwölf Jahren amortisieren“, heißt es in dem Grünen-Antrag. Würden die gesparten Unterhaltungskosten berücksichtigt, seien es zwar nur vier Jahre. Doch die Areale, die als naturbelassene Spielflächen erhalten bleiben sollen, müssten auch gepflegt werden. Mit dem Rückbau würden de facto lediglich 5100 Euro pro Jahr gespart werden. „Das ergäbe eine durchschnittliche Ersparnis von etwa 730 Euro je Spielplatz. Aus Sicht der Grünen-Fraktion sind die Einspareffekte viel zu gering, um den Verlust an Familienfreundlichkeit in den Wohngebieten aufwiegen zu können“, so die Grünen. Die Bürgerbeteiligung habe klar ergeben, dass die sieben Spielplätze beliebt seien und regelmäßig genutzt würden. So gebe es für den Erhalt des Spielplatzes Rebhuhnweg eine Unterschriftenliste mit mehr als 150 Einträgen.

„Spielplätze fördern nicht nur die Bewegung an frischer Luft, sondern dienen auch der Pflege von gesellschaftlichen Kontakten zwischen Familien, Generationen und Kindern. Unsere Spielplätze in Wedel sind wertvolle Bestandteile der sozialen Infrastruktur. Sie werden von der Bevölkerung sehr wertgeschätzt“, heißt es in dem Antrag. Die Umwandlung der Spielplätze Hasenkamp und Groningstraße in Freiflächen sei kein Erfolg gewesen. Sie würden von den Kindern nicht richtig angenommen.

Die Grünen verbinden ihre Forderung nach Erhalt der Spielplätze mit einem Prüfauftrag für die Stadtverwaltung. Die Fraktion will wissen, ob der Spielplatz Hainbuchenweg in einen Gemeinschaftsgarten umgewandelt werden sowie Reepschlägerhaus und Spielplatz Reepschlägerstraße verbunden werden können.

Außerdem sollen die Investitionskosten für einen neuen Belag auf dem Bolzplatz Im Grund ermittelt werden. In alle sieben Spielplätze habe es seit Jahrzehnten keine größeren Investitionen mehr gegeben. Außerdem soll die Verwaltung in einer Beschlussvorlage Rahmenbedingungen nennen, unter denen Spielplatz-Patenschaften realisiert werden können.