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Hohenwestedt Mittelholstein: 219 Flüchtlinge werden betreut

Von Redaktion shz.de | 07.11.2015, 06:00 Uhr

Amtsverwaltung weiter auf des Suche nach Wohnraum. Lob für den Flüchtlingsbetreuer Rabih Kateh.

219 Flüchtlinge aus elf Herkunftsländern halten sich derzeit im Amt Mittelholstein auf. „Der Zustrom ist im Moment händelbar, da muss man insbesondere die Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde des Kreises loben“, sagte Amtsdirektor Stefan Landt bei der Amtsausschusssitzung im Hohenwestedter Ratssaal. Syrien stellt mit 85 Flüchtlingen die meisten Asylsuchenden im Amtsbereich, gefolgt von Albanien (32 Flüchtlinge), Afghanistan (26), der Russischen Föderation (23), Irak (19), Eritrea (16), dem Kosovo (6), Serbien (5), Somalia (3), Armenien (3) und Aserbeidschan (1). Die meisten Asylsuchenden, nämlich 93, sind in Hohenwestedt untergebracht. Weitere 14 Amtsgemeinden haben ebenfalls Flüchtlinge aufgenommen: Hanerau-Hademarschen (36), Bendorf-Oersdorf (15), Gokels (18), Osterstedt (11), Oldenbüttel (9), Grauel (7), Remmels (6), Padenstedt (5), Mörel (4), Aukrug (4), Todenbüttel (4), Wapelfeld (4), Beringstedt (2) und Nienborstel (1).

„Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir womöglich auch mal umfangreichere Zuweisungen abwickeln müssen“, vermerkte Landt mit Blick auf die Flüchtlingsquote für das Amt Mittelholstein für 2015 (470), die noch nicht einmal zur Hälfte erreicht ist: „Der Zustrom in unser Amt wird derzeit noch durch die Erstaufnahmeeinrichtungen abgepuffert.“ Um auch kurzfristig Wohnraum für Flüchtlinge schaffen zu können, werden vom Amt Mittelholstein sowohl im ersten Nachtragshaushalt 2015 als auch im Etat des kommenden Jahres jeweils eine Million Euro „für den möglichen Erwerb von Liegenschaften für die Unterbringung von Flüchtlingen“ bereitgestellt. „Wir sind in der sehr glücklichen Situation, dass sich in allen Gemeinden, wo Flüchtlinge sind, Initiativen gebildet hatten, die sich freiwillig um die Integration der Asylsuchenden kümmern – und das klappt ganz hervorragend“, lobte Landt, „in unserem Amt haben wir eine funktionierende Willkommenskultur, und das ist auf das starke ehrenamtliche Engagement zurückzuführen.“

Genau dieser ehrenamtliche Einsatz sei auch vonnöten, denn die Verwaltung hat mit ihren grundlegenden Aufgaben bezüglich des Flüchtlingszustroms alle Hände voll zu tun: Anmietung und Herrichtung von Wohnraum, Beschaffung von Ausstattung, Datenerfassung und Leistungsbewilligung, Personenunterbringung und Zahlbarmachung von Leistungen. „Weil die Situation bei uns so angespannt ist, können wir als Verwaltung darüber hinaus nichts Zusätzliches für die Flüchtlinge leisten“, erklärte Landt. Als Dolmetscher und Betreuer leiste der gebürtige Libanese Rabih Kateh „extrem wichtige“ Dienste, betonte der Amtsdirektor: „Ohne seine Hilfe wäre das Ganze gar nicht zu handhaben.“ Weshalb man Kateh auch vollzeitlich als Amtsmitarbeiter eingestellt habe. Den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern sicherte Landt Unterstützung zu: „Wenn in den Initiativen Hilfe in Bezug auf materielle Dinge oder zum Beispiel auch Fahrkosten benötigt wird, können sich alle gern an die Amtsverwaltung wenden, denn da haben wir Möglichkeiten zu helfen.“