Der Altstädter Markt in Rendsburg und die umliegenden Straßen sollen umgestaltet werden. Nach langer Vorplanung haben die Arbeiter jetzt losgelegt. Dabei gab es einen überraschenden Fund.
Beim Projekt „Umbau des Altstädter Markts“ in Rendsburg machten die Bauarbeiter am Montag, 18. September, eine überraschende Entdeckung. Bei Tiefbauarbeiten zwischen der Marienkirche und dem „Alloheim“ (Straße An der Marienkirche) wurden menschliche Knochen gefunden. Der Fundort liegt wenige Meter neben dem Kirchengelände, wo sich weitere bekannte Gräber befinden.
Polizei stellte die Knochen sicher
Um sicherzugehen, dass die Knochen alten Gräbern rund um die Kirche zuzuordnen sind, wurden die Bauarbeiten umgehend gestoppt, die Kriminalpolizei rückte an. Auch mit dem Archäologischen Landesamt hat die Stadt sich abgestimmt.

Knochen wurden bei Baggerarbeiten gefunden
Gefunden wurden die Knochen am Montagmorgen gegen 10 Uhr bei Baggerarbeiten in knapp 1,5 Meter Tiefe. Die Arbeiter wollten hier gerade neue Abwasserrohre verlegen, berichtet Heiko Hinrichsen aus dem Fachdienst Tiefbau der Stadt Rendsburg. Unter anderem scheint dabei ein Schädel zum Vorschein gekommen sein, wie auf einem von der Stadt zur Verfügung gestellten Foto zu sehen ist.

Arbeiter müssen mit weiteren Knochenfunden rechnen
Nach einem kurzen Baustopp liefen die Arbeiten am Mittag bereits wieder. Hinrichsen erklärt, dass man sich darauf einstelle, eventuell weitere Knochenfunde zu machen. Bereits im Vorfeld habe man diese Möglichkeit einkalkuliert und daher auch entsprechend Zeit für mögliche vorübergehende Baustopps eingeplant.
Wie alt sind die Knochen?
Auch Pastor Rainer Karstens zeigte sich wenig überrascht von dem Fund. Er erklärt, dass auf dem Friedhof rund um die Marienkirche bis Mitte des 19. Jahrhunderts Menschen beerdigt wurden. Und der Friedhof ging damals über die jetzigen Grenzen des Kirchengeländes hinaus. 1287 war Baustart für die Marienkirche. Karstens geht davon aus, dass direkt nach der Fertigstellung des Gotteshauses damit begonnen wurde, das umliegenden Gelände als Friedhof zu nutzen. Die jetzt gefundenen Knochen sind demnach vermutlich zwischen 170 und 730 Jahre alt.
Keine weiteren Polizeiermittlungen
Polizeisprecher Sönke Petersen erklärt auf Anfrage, dass sich die Polizei sich nicht weiter mit den gefundenen menschlichen Überresten befassen werde, weil es sich um Knochen aus alten Gräbern handele.
Der Altstädter Markt und die umliegenden Straßen sollen in den kommenden eineinhalb Jahren eine neue Oberfläche und insgesamt ein neues Aussehen bekommen.