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Getötete Mutter aus Rendsburg Mordprozess hat begonnen: Angeklagter streitet Tat ab und schweigt vor Landgericht

Von Gero Trittmaack | 19.09.2023, 10:25 Uhr | Update am 19.09.2023

Im Fall der getöteten Mutter aus Rendsburg hat am Landgericht Kiel jetzt der Prozess gegen den Ex-Mann begonnen.

Dieser Fall sorgte in Rendsburg im Februar dieses Jahres für Entsetzen: Eine zweifache Mutter wurde mehrere Tage lang vermisst. Dann wurde ihre Leiche in der Feldmark bei Klein Bennebek (Kreis Schleswig-Flensburg) gefunden. Am Dienstag, 19. September, hat am Landgericht Kiel der Prozess gegen den Ex-Mann begonnen. 

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 60-Jährigen vor, die Frau mit mindestens 54 Messerstichen ermordet zu haben. Tatmotiv laut Anklage: Der Angeklagte, der aus Syrien stammt, soll „die Scheidung nach dem deutschen Recht nicht akzeptiert haben“. Nach der Tat soll er die Leiche in einem Wassergraben bei Klein Bennebek an einem Feldweg abgelegt haben.

Der Angeklagte wurde in Handschellen in den Gerichtssaal gebracht. Am Dienstag wurde nur die Anklageschrift verlesen. Nach rund einer halben Stunde war der erste Verhandlungstag schon wieder vorbei.

Angaben zum mutmaßlichen Tatablauf

Die Staatsanwaltschaft machte weitere Angaben zum mutmaßlichen Tatablauf. Am Tattag, dem 1. Februar, soll der 60-Jährige die beiden gemeinsamen Kinder zur Schule gebracht haben. Anschließend soll er nach Kropp gefahren sein und sich dort etwa eine halbe Stunde aufgehalten haben. Was er dort tat, ist nicht bekannt. Nach den Ausführungen der Staatsanwaltschaft fuhren der Mann und seine Ex-Frau anschließend zu einer Schule im Raum Rendsburg. Dort soll es um die Anmeldung eines ihrer Kinder gegangen sein. Beide verließen die Schule gemeinsam.

Frau ist verblutet

Nach Auffassung der Anklage hat der Angeklagte an einem nicht bekannten Ort in Raum Rendsburg dann mindestens 54 Mal auf seine Ex-Partnerin eingestochen. Dabei wurden unter anderem Herz, Lunge und Leber getroffen. Gestorben ist die Frau laut medizinischem Gutachten an inneren und äußeren Blutungen.

Angeklagter will keine Aussage machen

Eigentlich wäre nach der Verlesung der Anklage die Befragung des Angeklagten an der Reihe gewesen. Doch dazu kam es nicht, weil seine psychologische Gutachterin zu diesem Zeitpunkt verhindert war. Der Verteidiger des Angeklagten erklärte, sein Mandant streite die Tat ab und werde darüber hinaus keine Aussagen machen.

Am 6. Oktober geht es weiter

Der nächst Verhandlungstag ist für den 6. Oktober vorgesehen. Und es sind auch bereits zwölf weitere Verhandlungstage terminiert. Der Angeklagte befindet sich in der Justizvollzugsanstalt Neumünster in Untersuchungshaft.