Tausende Tonnen Munition in Nord- und Ostsee
kiel | Die Munitionsaltlasten aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Grund von Nord- und Ostsee haben größere Ausmaße als bislang gedacht. Das ergibt sich aus dem ersten Jahresbericht einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe unter der Federführung Schleswig-Holsteins zu versenkten Kampfstoffen. Die Erkenntnisse stützen sich vor allem auf Recherchen in Militär-, Landes- und Stadtarchiven sowie neue Messungen. Zum Beispiel wurde anhand von Akten der schon häufiger geäußerte Verdacht nachgewiesen, dass in der Flensburger Förde neben dem Nervenkampfstoff Tabun auch Senfgas versenkt worden ist. Anders als Tabun baut sich dieser Hautkampfstoff nicht von selbst ab. "Munition im Meer ist ein Problem der gesamten Gesellschaft", schlussfolgert Umweltminister Robert Ha beck (Grüne) aus dem Bericht. Die Landesregierung hat verabredet, das Thema auf der politischen Agenda höher anzusiedeln.

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