Hatlapa-Krise in Uetersen : Die Mitarbeiter verzichten auf Geld
Längere Arbeitszeiten, weniger Gehalt: Die Hatlapa-Angestellten wollen Standort retten und akzeptieren Einschnitte.
Uetersen | Es geht um den Standort Uetersen und um Arbeitsplätze. Um beides zu erhalten, sind die 380 Mitarbeiter der Firma Hatlapa bereit, auf Gehalt zu verzichten und länger zu arbeiten. Das ergab gestern Nachmittag eine Abstimmung der Mitglieder der Industriegewerkschaft (IG) Metall, die in dem Uetersener Unternehmen beschäftigt sind.
Betriebsrat, Gewerkschaft und Hatlapa-Geschäftsführung ziehen an einem Strang. Beide wollen verhindern, dass die Finnische Konzernmutter MacGregor, ein Unternehmen der Cargotec-Gruppe, den Standort schließt. Die Antwort der Uetersener Geschäftsführung: 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich, Wegfall von Urlaubs-und Weihnachtsgeld. Was folgte waren Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Gewerkschaft auf der einen und Geschäftsführung auf der anderen Seite. Und ein Ergebnis.
Danach soll die Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden angehoben, Urlaubs- und Weihnachtsgeld nur noch zur Hälfte ausgezahlt werden. „Dem haben 90 Prozent der Anwesenden zugestimmt“, berichtete IG-Metall-Chef Kai Trulsson. Allerdings: Es werden auch Angestellte ihre Jobs verlieren. 68 aus der Stammbelegschaft und 29 Teilzeitkräfte. Für die gibt es laut Trulsson einen Sozialplan.
Nun müssen nur noch die Finnen von dem Rettungsplan überzeugt werden. Sollte der Konzern an der Schließung festhalten, zeigen sich die Angestellten kampfbereit. „Wir werden den Finnen die Abwicklung so teuer wie möglich machen“, so Trulsson.

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