„Trennung im Kopf überwinden“ - Teilnahme am Projekt „Ganztägig lernen“.
Schüler und Lehrer legen einen Schulgarten an. Wie kann man ein solches Angebot sinnvoll in den Vormittags- und Nachmittagsbereich integrieren? „Wird beispielsweise ein solches Vorhaben optimal gelöst, bilden beide Bereiche eine Einheit und gehen somit nahtlos ineinander über“, erläutert Bettina Plenz, Schulleiterin der Schülerschule Waldenau, die sich derzeit an einem besonderen Projekt beteiligt. Dabei handelt es sich um eine Initiative der Serviceagentur „Ganztägig lernen“. Verantwortet und finanziert wird es von der Deutschen Kinder-und Jugendstiftung sowie dem Bildungsministerium Schleswig Holstein.
Seit Sommer 2006 ist die Schülerschule eine Offene Ganztagsschule (OGTS). Die Einrichtung nahm damals als eine der ersten Schulen am OGTS-Förderprogramm von Schleswig-Holstein teil. Eine tägliche vor- und nachschulische Betreuung wird gewährleistet.
Die Pädagogen der Schülerschule Waldenau haben sich nun mit weiteren Pädagogen von fünf ausgezeichneten Referenzschulen aus Kiel, Neumünster, Norderstedt und Elmshorn (Erich Kästner Gemeinschaftsschule) getroffen. „Wenn Vormittags- und Nachmittagsbereich zu einer Einheit verschmelzen, ist das gut für die Kinder sowie die Menschen, die hier arbeiten“, erläuterte die Schulleiterin. Die Kinder brächten beispielsweise aus dem Vormittag verschiedene Emotionen, Themen und Eindrücke mit, die es gelte, weiterzuverarbeiten. Es gehe darum, die Trennung im Kopf zu überwinden, so Plenz.
Beim Referenz-Schulwerk Ganztägig lernen gehe es darum, die Qualität des noch jungen Modells Ganztagsschule maßgeblich zu verbessern. Wichtige Themen seien die Ruhe- und Bewegungsräume, die Pausenregelung und die Küche. Es gibt zwei Netzwerktreffen mit allen ausgezeichneten 24 Schulen sowie drei Projektgruppenzusammenkünfte im kleineren Rahmen mit jeweils sechs Teilnehmern. Joana Poloschek von der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ sowie der spezielle Moderator Stefan Clotz begleiten die Zusammenkünfte. „Bei der Auftaktveranstaltung an der Schülerschule gab es einen regen Austausch. Die Teilnehmer haben sich gegenseitig sehr inspiriert“, freute sich Clotz. Es handele sich um Pädagogen, die „sehr engagiert an einer guten Ganztagsschule arbeiten“. Der Moderator betonte, es sei ein kreatives Gedankengut vorhanden. Der stressige Alltag lasse den Pädagogen in der Regel jedoch keine Chance, sich auszutauschen. Sie erlebten die Projektteilnahme insofern als besonderen Luxus. Poloschek betreue die Teilnehmer während des Projektablaufs und motiviere sie, am Thema dran zu bleiben. Um den Austausch so kreativ wie möglich zu gestalten, beteiligen sich schon bei den „kleineren Netzwerktreffen“ Vertreter verschiedener Schulformen. Die Beteiligten sprachen nach dem Vortrag „Veränderungsmanagement“ über „ihre jeweiligen Stolpersteine“. Die weiteren Diskussionspartner gaben hierzu ihr Feedback.
Es gab bereits im Juni ein Netzwerktreffen in Kiel mit allen ausgezeichneten Schulen des Landes. Bildungsministerin Britta Ernst überreichte der Waldenauer Schulleiterin Plenz dort Urkunde und Plakette für „die gute Praxis und Innovationsbereitschaft der Schule“.