Klanxbüll : Pendler beklagen vermüllten Bahnhof
Kaffee-Aktion der Deutschen Bahn sorgt für überquellende Abfalleimer und verdreckte Bahnsteige.
Klanxbüll | Überquellende Abfalleimer und herumliegender Müll auf dem Bahnhof in Klanxbüll sorgten in den vergangenen Tagen für Verärgerung bei den Sylt-Pendlern. In der Facebook-Gruppe NOB Pendler Husum-Westerland veröffentlichte eine Nutzerin ein Foto (rechts), das einen verdreckten Bahnsteig zeigt. „Da wird es einem schlecht“, kommentierte sie das Bild. Der ebenfalls verärgerte Rüdiger Michaelis ging noch einen Schritt weiter und schrieb: „Die Beschriftung des Behälters sagt ja mal wieder eindeutig aus, was wir Sylt-Pendler der Deutschen Bahn wert sind.“
Dass die Mülleimer am Bahnsteig in den vergangenen Tagen voller waren als sonst, bestätigte auch Achim Bonnichsen, der Sprecher der Facebook-Gruppe. Als Ursache dafür sieht er unter anderem eine „sehr gut gemeinte Kaffee-Aktion“ der DB-Regio. Mitarbeiter hätten demnach in der vergangenen Woche an Bahnhöfen auf der Insel sowie auf dem Festland kostenlos Heißgetränke in Pappbechern an bibbernde Reisende verteilt, um sich „für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen“, sagte Bonnichsen.
Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis bestätigte das. „Es war eine Entschuldigungsaktion für die Pendler. Es gab zuletzt viele Verspätungen und unzuverlässige Abfahrtszeiten, deshalb haben wir angesichts von Kälte und Schnee das mit dem Kaffee gemacht.“
Das Problem: Nach dem Genuss des Heißgetränks wurden die leeren Becher zuhauf in den Mülleimern entsorgt und verstopften diese, einige wurden sogar einfach auf dem Bahnsteig liegen gelassen. Dass eine eigentlich gut gemeinte Aktion so zu einem Bumerang wurde, ließ Meyer-Lovis lieber unkommentiert. Er kündigte an, dass der herumliegende Abfall im Zuge der nächsten sogenannten Planreinigung entsorgt werde. „Eine Sonderreinigung gibt es aber nicht“, so der Bahn-Sprecher.
Achim Bonnichsen rief die erzürnten Pendler indes zu Besonnenheit auf. „Das mit dem vielen Müll ist zwar ärgerlich, aber man darf nicht zu sehr schimpfen“, appellierte er. Schließlich sei „dem Unschönen etwas Schönes vorausgegangen“.

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