Familie Bobsien aus Timmaspe geht auf eine 4200 Kilometer lange Reise nach Russland im Zeichen der Völkerfreundschaft.
Für Frieden und Freundschaft: Die umfangreichen Packlisten sind abgearbeitet. Visa, Pässe und Dokumente für Jonathan (19) und seine Eltern, Kirsten Gantzel-Bobsien (50) und Jörn Bobsien (53) liegen bereit. Und ein bisschen Reisefieber haben die Timmasper auch. Denn sie werden am kommenden Sonntag, 7. August, gemeinsam mit 250 weiteren Teilnehmern aus Deutschland, der Schweiz und Österreich von Berlin aus zu einer zweiwöchigen, 4200 Kilometer langen Friedensfahrt nach Moskau aufbrechen. Damit schließen sie sich einem privat organisierten Auto-Korso an, der ein Zeichen der Völkerfreundschaft zwischen Russen und Deutschen setzen soll. Die Rückkehr ist für den 21. August geplant.
Der erste „Abenteuerurlaub“ ist dies für die eigentlich sechsköpfige Familie nicht. Denn auch Sri Lanka, Neuseeland und Südafrika wurden von den weltoffenen Bobsiens schon auf eigene Faust bereist. Doch in Russland war bisher noch keiner aus der Familie. „Deshalb ist die Spannung schon groß.
Schließlich hat jeder ja so seine Vorurteile im Kopf. Diese wollen wir reflektieren und überprüfen. Aber ich bin
überzeugt davon, dass es auch dort viele herzliche Menschen gibt“, ist sich Jörn Bobsien, der als Sozialwissenschaftler und Mediator arbeitet, sicher.
„Wir machen bei dieser Aktion mit, weil wir das Gefühl haben, gegen die durch politische Entscheidungen offensichtlich gewollte Entfremdung der Länder selbst Stellung zu nehmen und etwas dagegen zu tun“, erklärt Kirsten Gantzel-Bobsien. „Wichtig sind uns vor allen Dingen die persönlichen Begegnungen und das gegenseitige Kennenlernen auf privater Ebene. Wir wollen mit dieser Reise deutlich zum Ausdruck bringen, dass wir die aktuelle Richtung, unseren europäischen Nachbarn Russland als Feindbild zu präsentieren, nicht mittragen. Denn wir sind überzeugt, dass eine tragfähige Friedenspolitik nur aufgrund von Empathie und Völkerfreundschaft entwickelt werden kann“, ergänzt ihr Mann.
Zu den Aktionen der Friedensfahrt, die der Geopolitologe Dr. Rainer Rotfuß (Lindau) und Friedensaktivist Owe Schattauer (Berlin) organisieren, gehören Unterschriftensammlungen und Treffen mit öffentlichen Repräsentanten, aber auch Konzerte und Vorträge. „Außerdem wollen wir bei Vereinen, Städten sowie in Schulen und Firmen für neue Partnerschaften werben, um eine am Bedürfnis des Menschen orientierte ‚Geopolitik von unten‘ zu
unterstützen“, erläutert Jörn Bobsien die Pläne.
Um ihre Erfahrungen und Erlebnisse direkt mit anderen zu teilen, werden die Timmasper unter der Adresse friedensfahrtnms-moskau.blogspot.com einen Reise-Blog im Internet schreiben. Und als Gastgeschenk nehmen die Bobsiens etwas Süßes, nämlich Lübecker
Marzipan, mit auf die weite Reise gen Osten.
Weitere Informationen zur Friedensfahrt erhalten Interessierte unter www.druschba.info.