Einweihung Der erste Gebetsruf vom neuen Minarett

Von Udo Carstens | 22.04.2016, 18:28 Uhr

Gestern gegen 12.15 Uhr war Premiere: Zum ersten Mal rief Abdurrahman Latifoglu, der Imam der Ditib-Moschee in Gaarden, vom neuen Minarett aus die Gläubigen zum Gebet.

120  000 Euro hat der achteckige, 24 Meter hohe, strahlend-weiße Turm direkt gegenüber dem HDW-Haupteingang gekostet (wir berichteten). Finanziert wurde das Projekt nach Angaben von Bekir Yalim, 1. Vorsitzender des Türkisch-Islamischen Kultur-Vereins, zum großen Teil über Spenden der Mitglieder.

Neben der türkischen Flagge mit dem Halbmond hatten die Organisatoren auch die Deutschland-Fahne an der Brüstung des Minaretts aufgezogen. „Wir sind Teil dieser Stadt“, erklärte Yalim. „Dies ist ein besonderer Tag für alle, die sich für kulturelle Vielfalt einsetzen.“

Eine ähnliche Betonung setzten auch der evangelische Propst Thomas Lienau-Becker vom Kirchenkreis Altholstein („Wir freuen uns auf gute Nachbarschaft mit den Kirchtürmen in dieser Stadt“) oder der amtierende Landtags-Vize Bernd Heinemann, der Kritikern entgegenhielt: „Ich kann in diesem Minarett keinen politischen Machtanspruch erkennen.“ Stadtrat Gerwin Stöcken fügte augenzwinkernd hinzu: „Wir hatten nur Sorge, dass das Minarett höher als der Rathausturm (106 Meter) ausfallen könnte. Das hätten wir nicht zugelasssen.“