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Schulzentrum Wilster Startschuss für Stadion-Sanierung

Von Volker Mehmel | 08.02.2017, 12:06 Uhr

Pläne für die Sportstätte nehmen die letzten Hürden. Im Mai soll mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Jetzt wird auch kein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg mehr die Totalsanierung des Wilstermarsch-Stadions stoppen. Der Kampfmittelräumdienst hat seine vorgeschriebene Freigabe für den Start der Bauarbeiten erteilt. Damit finden sechs Jahre lange Vorarbeiten und ein fast ebenso langer Kampf um die Bewilligung von Städtebauförderungsmitteln in diesem Jahr ein glückliches Ende. Bürgermeister Walter Schulz geht davon aus, dass mit den Arbeiten an einer neuen Sportstätte für die angrenzenden Schulen und die örtlichen Vereine im Mai begonnen werden kann. „Bis zum Winter sollte der Platz dann bespielbar sein“, weiß Schulz, dass vor allem die Fußballer von Alemannia Wilster sehnsüchtig auf eine von allen Witterungseinflüssen unabhängige Spielfläche warten. Das neue Stadion bekommt Kunstrasen.

Zuletzt war das Projekt vom landeseigenen Gebäudemanagement (GMSH) noch einmal gründlich unter die Lupe genommen worden. Aber auch diese Hürde konnte genommen werden. Für die neue Einzäunung wird wohl kein Bauantrag benötigt, da lediglich der bestehende Zaun durch einen neuen ersetzt wird. Auch in Bezug auf mögliche Lärmemissionen gibt es grünes Licht. Der künftige Sportbetrieb wird ja weitgehend unverändert weiter laufen.

Die Ausschreibung für die auf insgesamt knapp 1,9 Millionen Euro geschätzte Investition ist in vollem Gange. Walter Schulz stellt erfreut fest, dass es offenbar eine Vielzahl von interessierten Firmen gibt. Mit Beginn der Arbeiten wird es zunächst aber keinen Sportbetrieb mehr dort geben. Alemannia Wilster, so Schulz, habe deshalb bereits früh Gespräche für die Suche nach einem Ausweichplatz zum Beispiel in Wewelsfleth oder Brokdorf aufgenommen.

Ab Mai soll das gesamte Sportgelände dann erst einmal ausgekoffert werden, um die Grundlage für den Einbau eines künstlichen Rasens zu schaffen. Dazu wird die bisherige Aschebahn durch einen unempfindlichen Tartanbelag ersetzt, auf dem künftig unter optimalen Bedingungen Lauf- und Sprungwettbewerbe stattfinden können. Speerwerfer oder Boßler müssen dann später allerdings auf den benachbarten Sportplatz Büttel ausweichen.

Die Finanzierung bleibt trotz erheblicher Zuweisungen an Städtebauförderungsmitteln für die Stadt Wilster ein Kraftakt. Der städtische Anteil liegt bei gut 600  000 Euro. Einen Großteil davon hofft man durch eine Sonderbedarfszuweisung wieder hereinzubekommen. Entsprechende Anträge sind ebenfalls in Arbeit. Bleibt noch die immer im Raum stehende Erhebung von Nutzungsgebühren. Geht es nach Bürgermeister Schulz sollen die Vereine die Sportanlage auch künftig kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. Er hofft dabei allerdings, dass ihm die Aufsichtsbehörden keinen Strich durch die Rechnung machen. Bei der jährlichen Haushaltsgenehmigung steht die Erhebung von Gebühren für die Nutzung von Sportplätzen und Hallen regelmäßig auf dem Forderungskatalog. „Wir dürfen die Vereine aber nicht mit Gebühren kaputt machen“, weiß Schulz, dass die finanzielle Belastung der Sportler Grenzen hat. Ein Problem könnte allerdings noch eine andere Einnahmequelle sein. Weil es sich um ein öffentlich gefördertes Projekt handelt, gibt es strenge Regeln für eine etwaige werbliche Nutzung der Anlage zum Beispiel durch Bandenwerbung.

Gleich im Anschluss an das Wilstermarsch-Stadion will die Stadt den benachbarten Sportplatz Büttel in Angriff nehmen. Nach den bisherigen Plänen soll dort eine Freizeitstätte für alle Generationen geschaffen werden – unter anderem mit einem Erlebnis-Spielplatz, einer Boule-Bahn und einem Fitness-Parcours. Auch hierfür stehen Städtebauförderungsmittel bereit. Allerdings startet das Bewilligungsverfahren dann von Neuem. Geld für den auch dann fälligen städtischen Anteil ist aber schon in Sicht. Mit der Fertigstellung des Stadions wird die dann nicht mehr benötigte Sportstätte am Brook aufgegeben. Auch einen potenziellen Käufer, der dort in eine Wohnbebauung investieren will, gibt es schon. Die Einnahmen durch den Brook-Verkauf sollen direkt in die Sanierung des Büttel-Platzes fließen. Für Walter Schulz ist die Investition in die Wilsteraner Sportanlagen auf alle Fälle zukunftsweisend, zumal es jetzt wohl auch die letzte Chance für eine Realisierung gewesen sei.