Reederei Elb-Link: Betriebsleiter Bernd Bässmann sieht die Cuxhavenfähre auf gutem Kurs – besonders im Logistikbereich.
Spät gestartet und dann ein absolut magerer Winter – das Geschäft für die Cuxhavener Reederei Elb-Link, die die Fährverbindung nach Brunsbüttel unterhält, war alles andere als ertragreich. Inzwischen sieht Betriebsleiter Bernd Bässmannn die Linie zwischen Cuxhaven und der Schleusenstadt auf einem guten Kurs mit wachsendem Passagieraufkommen, besonders im angepeilten Kerngeschäft der Logistiktransporte.
Der Neustart der Fährlinie nach jahrelanger Zwangspause im vorigen Spätsommer sei durchaus sportlich gewesen, sagt Bässmann: der Sommer war halb durch, der Winter stand vor der Tür und die Route war kaum bekannt. Zwei Jahre dauere es ohnehin, bis ein solches Unternehmen in stabiles Fahrwasser gerate, hält Bässmann denen entgegen, die die Linie für kurzlebig halten. Intern werde bereits überlegt, im nächsten Jahr zumindest in der Sommersaison ein drittes Schiff einzusetzen. Positiver Nebeneffekt für die Kunden: Die Taktung der Abfahrten würde sich auf 60 Minuten reduzieren.
Bässmann erwartet einen Anstieg bei den Lkw-Überfahrten von jetzt 80 am Tag auf 150. Besondere Zuwächse sieht er im Schwerlastverkehr. „Wenn die über Hamburg fahren, müssen die oft zwei Tage einplanen.“ Für die Reederei ein gutes Geschäft. Seit dem Start am 20. August haben die beiden Fähren „Grete“ und „Anne-Marie“ 11 000 Lkw transportiert, allein seit Jahresbeginn 6800. Skandinavier und Niederländer haben inzwischen die Route für sich entdeckt. Und Bässmann ist mit großen Ostsee-Redereien wie DFDS im Gespräch, um Lkw aus dem skandinavischen Raum auf den Weg nach England via Holland über die Route Brunsbüttel-Cuxhaven zu bringen. Das Brunsbütteler Logistik-Unternehmen F. A. Kruse ist ein Partner bei unbegleiteten Transporten, bei denen Zugmaschinen die Trailer auf die Fähre stellen und andere sie in Cuxhaven abholen.
Erfreulich entwickeln sich auch die Zahlen bei den Pkw-Überfahrten. Seit Aufnahme der Verbindung waren es bis zum 25. Mai 64 000 Fahrzeuge, davon seit Jahresbeginn 19 736. Da sei noch reichlich Luft nach oben, sagt der Betriebsleiter. Elb-Link kooperiert inzwischen erfolgreich mit den dänischen Ferienhausanbietern Novasol und Dansommer. Deren Kunden fahren vergünstigt mit, wenn sie Richtung Dänemark reisen wollen. Bislang haben die Fähren 300 000 Personen befördert. Ohne Auto setzten 266 000 Passagiere zwischen beiden Zielstädten über. Bernd Bässmann rechnet allein im Juli und August mit 180 000 Fahrgästen. Angesichts der Zahlen zieht er eine positive Zwischenbilanz: „Ich sehe uns auf einem guten Weg.“
Um der Entwicklung gerecht zu werden, ist der seit Monatsbeginn gültige Fahrplan ausgeweitet worden. Wobei die Zeiten um 5 und 21.15 Uhr besonders von Speditionen genutzt werden. Die Fahrzeiten sind von zwei Stunden auf eine Stunde und 45 Minuten verkürzt worden. Neu ist eine Zehnerkarte, ein Pendlerticket ist in Arbeit. Denn Bässmann erwartet mit dem Start der Produktion im neuen Siemenswerk in Cuxhaven im nächsten Jahr mehr Pendler an Bord – das Unternehmen will auch in der Region um Brunsbüttel um Arbeitskräfte werben.
Angesichts der erwarteten Zunahme an Passagieren und vor allem Fahrzeugen fragt sich der Elbe-Link-Betriebsleiter, wann die Zubringerstraße zum Brunsbütteler Anleger an ihre Kapazitätsgrenzen kommt. Darüber sei er aber mit Stadt und Land im Gespräch. Die Optimierung des Parkplatzes beim Anleger sei Aufgabe Brunsbüttels, sagt Bässmann.
Das nächste Projekt ist ein Imbiss beim Kassenhäuschen. Den wolle die Reederei selbst betreiben – und im Sommer in Betrieb nehmen. Anschlüsse sind vorhanden. Fehlt nur noch der Container.