2016 stehen Arbeiten an der B 77, der A 23 und der Südspange an. Wir zeigen eine Übersicht über die Baustellen des nächsten Jahres.
Es ist zwar noch lange hin, aber Bodo Schmedtje graust es schon jetzt ein bisschen, wenn er an die Verkehrssituation in Itzehoe in den Sommerferien denkt. „Das wird hart“, sagt der Leiter der Tiefbauabteilung mit Blick auf die Baustelle, die die ganzen Ferien über für eine Sperrung der B 77 von der Straße Elbeblick bis zum Ortsausgang von Itzehoe reichen wird. „Etwa die Hälfte der 400 Meter langen Strecke wird komplett saniert, da kommen wir um eine Sperrung nicht herum“, sagt Schmedtje. Rund 700 000 Euro soll der Bau kosten, bei dem auch die Absackung der Fahrbahn in der Kurve ausgebessert werden soll.
Es ist nur eine von mehreren großen Baustellen, die es im kommenden Jahr in Itzehoe geben wird. Unsere Zeitung hat einen Überblick erstellt.
2016 soll der Lückenschluss der A 23 endgültig abgeschlossen werden. Nachdem in diesem Jahr bereits die zweite Störbrücke für den Verkehr freigegeben werden konnte, muss nun nur noch die Fahrbahn zwischen Birkenweg und Kamper Weg Richtung Norden auf einer Länge von etwa zwei Kilometern komplett erneuert werden. „Es wird aber nur geringe Behinderungen geben, der Verkehr wird jeweils einspurig über die andere, fertige Fahrbahn geleitet“, sagt der Chef des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr in Itzehoe, Kai-Uwe Schacht. Am 30. Juni soll alles fertig sein. „Dann werden auch irgendwann überall die neuen Schilder angebracht – und es gibt eine richtige durchgehende A 23.“
Die Südspange ist die größte Baustelle in der Stadt. Ab März rollen die Bagger und werden die rund 400 Meter lange Verbindung von der Dorfstraße zur Störfischerstraße schaffen. Noch während des Ausbaus wird das schon bestehende 400 Meter lange Stück der Störfischerstraße bis zur Gasstraße saniert. „Es ist ein sportliches Ziel, aber ich hoffe, dass vielleicht noch im Jahr 2016 die ersten Autos über die Südspange rollen können und wir 2017 nur noch Restarbeiten zu erledigen haben werden“, sagt Schmedtje. Rund zwei Millionen Euro soll der gesamte Bau kosten. Dann sollen Lastwagen, die in Itzehoe-Mitte abfahren über Voßbarg, Gas-, Störfischer-, Potthoff- und Konsul-Rühmann-Straße um die Innenstadt herumgeführt werden. Deswegen wird an der Kreuzung Gasstraße / Störfischerstraße auch eine abknickende Vorfahrt installiert, dazu soll an der Ecke Gasstraße / Voßbarg die Fahrbahn verbreitert werden. „Weil auf dem ehemaligen Prinovisgelände einige Gebäude abgerissen worden sind, hoffen wir, da ein Stück von bekommen zu können“, sagt Schmedtje.
Dazu soll im kommenden Jahr die Sanierung des Gebietes östlich der Hindenburgstraße fortgesetzt werden. Die Sieversstraße, zwischen Coriansberg und Großer Paaschburg sowie die Hohe Straße und die Heinrichstraße werden runderneuert. Weil die Stadt Fördermittel bekommt, muss sie für den Bau nur rund 85 000 Euro zahlen – etwa zehn Prozent der Baukosten. „Es ist ein sensibles Gebiet“, sagt Susanne Pensky aus der Tiefbauabteilung. Denn die Straßen werden neu gepflastert, sollen einmal so aussehen wie die Schützenstraße, in der vor fast zwei Jahren eine Gasexplosion vier Menschen das Leben kostete. Rund 500 Meter Straße werden insgesamt erneuert, wie in den bereits sanierten Gebieten soll es dort auch Bänke und Parkbuchten geben. Im zweiten Halbjahr 2016 soll der Umbau starten, Mitte 2017 soll alles fertig sein.
Auf rund 200 Metern Länge wird der Liethberg vom Adler bis zur Bahnbrücke gesperrt, denn auch hier muss die Fahrbahn komplett erneuert werden. Die Anwohner müssen neben dem Baulärm auch Kosten fürchten, denn sie werden für den Ausbau mit zur Kasse gebeten. „Wir werden die Bürger rechtzeitig informieren“, sagt Schmedtje. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 272 000 Euro. Im Frühsommer soll es losgehen, im Herbst soll der Abschnitt fertig sein
Auch am Klinikum wird gebaut, die Robert-Koch-Straße wird verlegt, weil sich das Krankenhaus erweitern wird. „Es ist beabsichtigt, im Laufe des Jahres mit dem Bau eines neuen psychosozialen Zentrums zu beginnen“, sagt Katrin Götz vom Klinikum. Baubeginn für die Straßenverlegung soll Ende Januar sein, Ende des Jahres soll alles fertig sein. „Ebenfalls im Januar soll der Bau des Regenrückhaltebeckens am unteren Ende der Straße erfolgen“, so Götz weiter. Die Robert-Koch-Straße wird auf 570 Metern neu gebaut, ein Streifen für Radfahrer ist ebenso vorgesehen wie Parkplätze an beiden Seiten. Bis zur Fertigstellung bleibt die alte Robert-Koch-Straße unverändert in Betrieb, während der Bauphase soll es nur abschnittsweise Einschränkungen und Behinderungen geben. Das ganze Projekt kostet 2,3 Millionen Euro. Ein weiteres laufendes Bauprojekt am Klinikum ist die Erweiterung des Ärzte- und Dienstleistungszentrums. Dies soll voraussichtlich Ende des ersten Halbjahres 2016 in Betrieb genommen und am 22. Mai zum Auftakt der Festwoche zum 40. Geburtstag des Klinikums der Öffentlichkeit präsentiert. Außerdem wird die Kindertagesstätte erweitert und bei der laufenden Sanierung des Haupttreppenhauses ist der letzte Bauabschnitt an der Reihe.
Dazu wird die Stadt noch kleinere Baustellen einrichten. „Es wird dann aber wenn überhaupt nur kurze Sperrungen geben“, sagt Bodo Schmedtje. Aber eben nicht an der B 77 in den Sommerferien. „Umleitungen werden schwierig, wir werden versuchen, die Lastwagen schon nach dem Hungrigen Wolf über Hohenaspe nach Itzehoe Nord umzuleiten“, sagt Schmedtje. Aber auch wenn es noch eine Umleitung – etwa über die B 206 – geben sollte, werde es zu Behinderungen kommen. Schmedtje selbst, der täglich von Norden über die B 77 nach Itzehoe kommt, hat schon mal vorgesorgt. Zumindest für drei Wochen der Sommerferien hat er Urlaub eingereicht.