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Beeindruckendes Schulprojekt Zeitreise durch die Geschichte ein voller Erfolg

Von Redaktion shz.de | 01.03.2016, 10:00 Uhr

Schüler der Gemeinschaftsschule am Standort Ohrstedt präsentierten eine Reise durch die Geschichte. Dabei gab es genauso bedrückende Bereiche, wie die NS-Zeit, wie auch amüsante – die 1960-er und 70-er Jahre.

Eine Kerze wird angezündet und wirft ein schwaches Licht in den abgedunkelten Raum. Die vierköpfige Familie sitzt um das Licht herum und hört aus dem alten Röhrenradio die Reichsnachrichten. „Jetzt führt Hitler eine Krieg gegen die Juden und bald gegen die ganze Welt“, so die Einschätzung des Familienoberhauptes. In dieser bedrückenden Stimmung liest eine Mutter den Brief ihres Sohnes, der von der Ostfront und Massenerschießungen berichtet. Diese erschreckende Szene gehörte zu dem Projekt „Zeitreise“, das Schüler der Gemeinschaftsschule am Schulstandort Ohrstedt präsentierten.

Zum Glück gehörten zu dem Reiseplan auch noch heitere Aufführungen. So hatten die vielen Besucher die Möglichkeit, ein Wohnzimmer der alten Römer zu besuchen oder in die bunte Welt des Mittelalters einzutauchen. Auch ein „Käffchen“ trinken mit Ludwig XIV führten die Schüler der fünften bis zehnten Klassen vor. Und wer die 1950-er oder 70 Jahre nochmals live erleben wollte, der konnte sich dem auffällig gekleideten Reiseführer mit dem entsprechenden Hinweisschild anschließen. Wann und wo die einzelnen Aufführungen stattfanden, konnten die Gäste der Zeitreise an einer großen Informationstafel ablesen.

„Bei diesem jahrgangsübergreifenden Projekt bekamen die jungen Menschen die Aufgabe, den Geschichtsunterricht selbst zusammen zu stellen und zu präsentieren“, erläuterte Konrektorin Tanja Alberts. Welche Rolle wer übernimmt und wer mit wem zusammen spielt, sollten die Schüler selbst entscheiden. „Auf diese Weise konnten sich Schüler der verschiedenen Klassen besser kennen lernen“, so Tanja Alberts weiter. Carla Borowski aus der 9b präsentierte beispielsweise zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Talea Ragna und Katharina Alberts aus der zehnten Klasse in beeindruckender Weise die DDR und BRD aus den 1960-er und 70-er Jahren. Je nach Thema kleideten sich die Schüler auch ein. Für die 1960-er traten die Schüler mit Afro-Look auf, während für die Barockzeit imposante Kleidung mit langen schwarzen Röcken und hohem Kragen getragen wurde.

„Ich bin tief beeindruckt und schwer begeistert von der Arbeit der Schüler“, kommentierte die Konrektorin das Geschehen. Sie hätten sich intensiv mit ihren Themen auseinandergesetzt. Das bestätigte auch Julian Lass aus der zehnten Klasse. Er hatte die dunkle Geschichtsphase der NS-Zeit dargestellt. „Bei der Vorbereitung ist mir bewusst geworden, was Oma und Opa mitgemacht haben.“ Dieses Thema dürfe man nicht auf die leichte Schulter nehmen, beziehungsweise von sich weisen. Auch der Schulleiter der Gemeinschaftsschule Viöl-Ohrstedt-Haselund, Stephan Kinder, war begeistert von der gelungenen Geschichtsdarstellung der Schülerinnen und Schüler.