Ein Artikel der Redaktion

Kooperation Wind-Messe erobert den indischen Markt

Von fu | 09.06.2016, 11:00 Uhr

Das Messe-Team der erfolgreichen „Husum Wind“ steigt im Herbst in das Indien-Geschäft ein: bei der größten Solar-Messe des Subkontinents.

Unterschiedlicher können zwei Welten kaum sein: Hier die kleine und eher beschauliche nordfriesische Kreisstadt, dort die riesige, pulsierende Metropole auf dem indischen Subkontinent. Und doch gibt es nun ein Band, das Husum und Mumbai – das ehemalige Bombay – miteinander verbindet: Denn die Erfolgsmarke „Husum Wind“ und die Intersolar India haben eine Kooperation geschlossen. Die Messe-Profis aus der Storm-Stadt werden im Herbst in einem „Wind-Pavillion“ auf Indiens größter Solarmesse im Bombay Exhibition Centre vertreten sein – gemeinsam mit Herstellern, Projektierern und Planern aus der Windbranche. Diesen bietet sich die Chance, Kontakte zu Investoren zu knüpfen und sich auf diese Weise neue Märkte für die Zukunft zu erschließen.

„Wir sind ein bisschen wie die Jungfrau zum Kind dazu gekommen“, erzählt Messe-Chef Peter Becker. Langjährige Kontakte mit den Machern der Intersolar Europe in München – der weltweit führenden Fachmesse für die Solarwirtschaft – und der gute Ruf der traditionsreichen Windmesse in Nordfriesland führten dazu, dass den Husumern angeboten wurde, eine Lücke in Indien zu schließen: Da es dort keine etablierte Fachmesse für die Windbranche mehr gibt, hatten Besucher der auf Photovoltaik, Solarthermie und Speichersysteme ausgerichteten Solarmesse in Mumbai vermehrt Interesse auch an Technologie und Know-how aus dem Windsektor bekundet, weiß Husum-Wind-Projektleiter Thomas Seifried.

Die Husumer Messe-Experten ließen sich nicht zweimal bitten: „Das ergänzt sich wunderbar“, sagt Peter Becker. Immer wieder einmal war darüber nachgedacht worden, sich auch im Ausland zu engagieren. So war im Gespräch, eine „Husum Wind“ in Shanghai zu organisieren. „Aber das war uns eigentlich immer zu heiß“, erinnert sich der Geschäftsführer der Messe Husum & Congress.

Das Indien-Projekt ist nach seinen Worten auch deshalb so „extrem spannend“, weil es mit relativ wenigen Risiken, aber großen Chancen für alle Beteiligten verbunden ist. Denn Erneuerbare Energien sind in Indien stark im Kommen: Für die Solarwirtschaft ist allein in diesem Jahr ein Zubau bis zu sechs Gigawatt geplant, in punkto Windkraft werden künftig jährliche Größenordnungen von fünf Gigawatt und mehr erwartet. Das große Marktpotenzial sei sehr interessant für die Windbranche, so Becker. Und: „Wenn alles funktioniert, kann man auch an einem Gemeinschaftsstand gute Geschäfte machen.“ Die nächste Windmesse in Husum findet erst 2017 statt. Im September diesen Jahres ist der Hamburger Kooperationspartner mit der international ausgerichteten „WindEnergy“ an der Reihe.

Die Plattform bei der Intersolar in Indien, zu der vom 19. bis 21. Oktober 230 internationale Aussteller und 11.000 Besucher erwartet werden, bietet die „Husum Wind India“. Parallel dazu wird es einen Fachkongress geben. Dabei besteht einen Tag lang die Möglichkeit, die Facetten der Windenergie sowie die Herausforderungen des indischen Windenergiemarktes zu diskutieren.

Aufgewertet wird das Husumer Indien-Engagement durch eine Delegationsreise für Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft unter Leitung von Schleswig-Holsteins Energiewende-Minister Robert Habeck. Diese führt vom 16. bis 20. Oktober nach Chennai und nach Mumbai. Auf dem Programm stehen Gespräche mit Vertretern der indischen Regierung, von Windenergie-Unternehmen sowie lokalen Investoren.