Zehn Partner im Klimapakt bieten künftig emissionsarmes Essen für Betriebe, Schulen und Kitas an.
Bis 2050 will Flensburg eine klimaneutrale Stadt sein. Deshalb werden im Rahmen des Klimapakts seit 2012 CO2-Schleudern ausgemustert, wo es geht. Die Aktion bescherte den Bürgern Hybridbusse, Ladesäulen, E-Mobilität, Appelle, Aktionen. Und jetzt geht es auch dem Kantinenschnitzel ans Leder. Bürgermeister Henning Brüggemann und Andreas Oeding präsentierten im Rathaus das Flensburger Klimaessen. Ab 1. Februar wirbt ein kleines Symbol auf der Speisekasse in vielen Kantinen, Schulen, Kitas und auf dem Campus für ein politisch korrektes Mittagessen.
Als Partner konnten Oeding, dessen PR-Büro den Klimapakt begleitet, und Brüggemann, der Pakt-Vorsitzende, auf zehn Catering-Unternehmen als Partner zurückgreifen, die auf ihren Speisekarten klimaschonende Mahlzeiten als festes Angebot verankern. Unter dem Dach des Klimapakts kochen die Kantinenbetreiber der Diako, des Franziskus-Hospitals, des KBA, der Telekom, der Campus-Mensa, des Jugendaufbauwerks, des Arbeitsamtes sowie Essens-Zulieferer für die Schul- und Kindergartenverpflegung – wenigstens teilweise – klimafreundlich. Ein Piktogram mit Nordertor, Messer und Gabel zeigt an, dass der Verzehr klimatechnisch unbedenklich ist – oder wenigstens fast.
Andreas Oeding verwies in einem kurzen Vortrag auf die wesentlichen Grundlagen und Anforderungen, besonders auf den Aspekt, dass der Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid mit einem Anteil von 13 Prozent weltweit genau so groß ist wie beim Verkehr. Die Hälfte davon, so Oeding, falle allein durch die Erzeugung tierischer Lebensmittel an. Nahe liegend daher, dass durch Reduzierung oder gar Verzicht beim Mittagessen ein Klimaschutzbeitrag geleistet werden könne.
Die Karotte ist ein Freund der frischen Luft, deshalb ist bei den meisten Menüs, die mit der Auszeichnung Klimaessen serviert werden, der Gemüseanteil hoch. „Der Idealfall sind Veganer, deren Ernährung am wenigsten CO2 erzeugt, gefolgt von Vegetariern und Menschen, die ihren Fleischkonsum stark einschränken“, so Oeding.
Als Klimaessen qualifiziert sich ein Menu, das auf besonders emmissionstarkes „rotes Fleisch“ (Lamm, Schwein, Rind) verzichtet, ebenso auf fette Geschmacksträger. „Wir wollen nicht die Leute belehren“, betont Klimapakt-Chef Brüggemann. „Wir wollen für das Thema sensibilisieren und durch ein mittel- bis langfristiges Verbraucherverhalten eine klimafreundlichere Ernährung herbeiführen. So kann man beim Mittagessen nebenbei aktiv Klimaschutz betreiben.“