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Krankenhaus Planung Flensburg Klinik-Grundstück: Die Suche beginnt

Von Joachim Pohl | 26.05.2017, 06:05 Uhr

Bis Ende der Sommerferien sollen drei Optionen vorliegen / OB Lange und Stadtplaner Schroeders stehen an der Spitze des Suchtrupps

Die Aufgabe ist vergleichbar mit der Planung der Osttangente oder des Fachmarktzentrums, das den Menschen als Förde-Park bekannt ist. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: Diesmal muss es erheblich schneller gehen. Bis November muss die Stadt ein geeignetes Grundstück für ein gemeinsames Klinikum der beiden Krankenhaus-Träger Diako und Malteser finden. Die Zeit läuft.

Erster wichtiger Meilenstein ist Ende der Sommerferien – also Anfang September, also in gut drei Monaten – die Präsentation von drei in Frage kommenden Flächen. Alle weiteren, die die Stadt vorher in Augenschein genommen hat, müssen dann schon aussortiert worden sein. Danach bleiben zwei Monate, um sich auf den „Sieger“ zu einigen. Und beim ganzen Prozess müssen nicht nur die politischen Vertreter der Ratsversammlung, sondern vor allem die beiden Träger „mitgenommen“ werden, nicht zu vergessen das Land, das den Neubau finanzieren soll.

Zwei Personen haben bei der Suche „den Hut auf“, wie es Oberbürgermeisterin Simone Lange ausdrückt: Peter Schroeders, Leiter der Stadtplanung, für den planungsrechtlichen Teil, Lange für den politischen Teil. An ihr liegt es, die Politik einzubinden, auf dem Laufenden zu halten, zu überzeugen und zu einem schnellen Entschluss zu bringen. Am Dienstag wird der Umwelt- und Planungsausschuss erstmals informiert – allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Es gibt sehr viel zu beachten, deshalb hat der städtische Suchtrupp unter Langes Leitung eine lange Liste an Kriterien erstellt, die über jedes einzelne, in Frage kommenden Grundstück gelegt wird. Es beginnt bei der Größe. „Wir brauchen zehn bis zwölf Hektar“, so Schroeders, damit es eine Ausbauperspektive gebe und Platz für Peripherie-Einrichtungen ist. Zum Vergleich: Das geplante Wohnbaugebiet Schwarzenbachtal ist rund sechs Hektar groß. Ganz entscheidend mit Blick auf die Verkehrsanbindung ist die Lage; die Nähe zur Autobahn könnte ein Faktor werden. Der Boden spielt eine Rolle, Landschaft- und Naturschutz sind zu beachten. Wohngebiete sollten möglichst nicht beeinträchtigt werden. „Wo liegt die Einflugschneise der Hubschrauber?“, nennt Schroeders eine Frage.

Parallel schaut die Stadt auf die Alt-Grundstücke von Diako und Franziskus, wo bis zu 1400 Wohnungen entstehen könnten. Und man treibt die Planung für Neubau und Erweiterung dortselbst trotzdem weiter, für den Fall, dass am Ende aus dem Klinikum doch nichts wird. Dann gelten wieder die Fristen für die derzeit gültige Planung beider Häuser.