Im Glücksburger Hundewald soll am Samstag ein Pärchen von einem Unbekannten attackiert worden sein.
Der Schreck sitzt auch noch zwei Tage später tief. Wie so oft waren Alessa Böh und Kim Wünsch am Samstagnachmittag mit ihrer Labrador-Hündin Ciara im Glücksburger Hundewald spazieren. In diesem Teil des Waldes dürfen die Hunde ohne Leine laufen und spielen.
„Es war 15.45 Uhr, wir waren mit unserer Runde fast durch“, erinnert sich Böh. „Bis zum Auto waren es nur noch wenige hundert Meter.“ Von hinten soll sich dann ein Radfahrer genähert haben. Hündin Ciara erschrak und bellte. „Gefährlich war es allerdings nicht. Unsere Hündin hat den Radfahrer auch nicht berührt“, sagt Wünsch.
Der Radfahrer soll jedoch brutal reagiert und mit dem Fuß gegen den Kopf der Hündin getreten haben „Wir haben uns sofort erschrocken, laut gerufen und gefragt, was das soll“, so Böh. Daraufhin soll der Fahrradfahrer angehalten, sein Fahrrad hingeworfen und etwas unverständliches in Richtung des jungen Paares gerufen haben.

„Wir sahen noch, dass er irgendwie mit den Händen an etwas herumgefummelt hat, dann war es auch schon zu spät“, sagt Böh. „Er hatte Sekunden später ein Pfefferspray in der Hand und sprühte dieses aus geringer Entfernung in unsere Richtung.“
Sowohl Kim als auch Alessa sollen eine nicht unerhebliche Menge des Reizgases ins Gesicht bekommen haben. Der Täter sei anschließend wieder auf sein Fahrrad gestiegen und davon gefahren sein. „Ich habe dann laut um Hilfe geschrien und wollte andere Spaziergänger auf uns aufmerksam machen“, sagt Wünsch. Böh wählte zeitgleich den Notruf, verständigte Polizei und auch den Rettungsdienst. Gesicht und Augen fingen an zu brennen.

Wenige Minuten nach dem Notruf trafen zwei Rettungswagen am Einsatzort ein. Beide Opfer der Pfeffersprayattacke wurden vor Ort versorgt. Die Augen mussten ausgewaschen, Teile des Gesichtes gekühlt werden. Eine anschließende Behandlung im Krankenhaus war jedoch nicht notwendig.
Etwa 20 Minuten nach dem Notruf traf auch die Polizei am Ort des Geschehens ein, der Mann war zu dem Zeitpunkt allerdings längst über alle Berge. Eine Fahndung im Nahbereich blieb erfolglos, auch weil am Samstagnachmittag offenbar keine weiteren Streifenwagen im Umfeld zur Verfügung standen.
Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung
Böh und Wünsch sind noch immer von der Reaktion und Brutalität des Radfahrers erschrocken. Sie können sich nicht erklären, warum der Mann auf einmal derart ausgerastet ist und die beiden attackiert hat. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den Radfahrer.
Der Tatverdächtige konnte allerdings bislang nicht ermittelt werden. Es werden Zeugen gesucht, die eventuell Hinweise zum Täter liefern können. Der etwa 35 bis 40 Jahre alte Mann war mit einem E-Mountainbike unterwegs. Das Rad hatte eine schwarz-weiße Farbgebung. Der Mann soll einen Helm getragen haben und war kräftig gebaut.
Polizei sucht Zeugen
Auffällig soll gewesen sein, dass er das Pfefferspray griffbereit bei sich trug. Mögliche Zeugen oder Hinweisgeber werden gebeten, sich mit der Polizei in Glücksburg oder Flensburg in Verbindung zu setzen.