
Flensburger Yachtmuseum erweitert Ausstellung zu „JFKs“ 100. Geburtstag: Der segelnde Präsident und seine Leidenschaft für Boote
Am 29. Mai wäre er 100 Jahre alt geworden – John F. Kennedy, 35. Präsident der USA. Nahe Boston steht ein futuristischer Bau mit Blick aufs Meer, der das Vermächtnis des charismatischen Demokraten bewahrt: das John F. Kennedy Presidential Library and Museum. Seit Anfang Mai führt von dort eine direkte Linie zum Flensburger Industriehafen, wo das Yachting Heritage Center sich einer der großen Leidenschaften Präsidenten widmet: der Segelei. „Kennedy – the Sailing President“ ist noch bis zum 10. Juli zu sehen und zeigt Bilder, Filme, Tonaufnahmen, die von der großen Bedeutung der Segelei für den Kennedy-Clan zeugen.
Spätestens mit der Rede von John Fitzgerald Kennedy an der Berliner Mauer am 26. Juni 1963 wurde der amerikanische Präsident auch in Deutschland zu einem der populärsten Staatsmänner seiner Zeit. „Um JFK, sein Handeln und den Zauber, der von ihm ausging, zu verstehen, muss man auch die Leidenschaft der Familie Kennedy zum Segeln und dem Meer kennen“, meint Oliver Berking, der diese Ausstellung aus Boston in sein Haus nach Flensburg holte.
Zu seinem 15. Geburtstag hatte Kennedy die Jolle „Victura“, ein kleines, nicht mal acht Meter langes Boot mit Gaffelrigg, geschenkt bekommen, auf dem er und seine Brüder Edward und Robert im traumhaften Segelrevier vor Cape Cod im Nordosten der USA ausgiebig segelten. Die „Victura“ wird auch Bühne für die Homestory mit der Braut in spe, Jacqueline Bouvier, ebenso die Motoryacht „Honey Fitz“, auf der das Ehepaar vor Rhode Island die Wettfahrten des America’s Cup im September 1962 verfolgte, den die USA mit der „Weatherly“ knapp gegen die eigentlich schnellere australische Herausforderin „Gretel“ verteidigten. Eine Reminiszenz ist außerhalb der Flensburger Halle zu bewundern, denn „Gretel“ ist 55 Jahre danach in Flensburg gelandet. Sie steht als als künftiges Restaurierungsprojekt vor dem Werft-Tor. Die Kennedys sind eingebettet in eine Ausstellung erlesener Meeresbilder der Fotografen Ulf Sommerwerck und Nico Krauss. Beide Ausstellungen sind noch bis zum 9. Juli zu sehen, dann wird in der großen Halle Platz gemacht für maritimes Malerei-Experiment. Die Norddeutschen Realisten kommen. Sie begleiten das große Feld der eleganten Meterklasse Yachten, die vom 26. Juni bis 2. Juli im Rahmen des Sterling Cups und der Europameisterschaft der 12mR-Yachten zu Gast in Flensburg sind. Sie malen Boote, Land und Meer vor Ort unter freiem Himmel. Ihre frischen Impressionen werden ab 20. Juli in der großen Halle am Industriehafen ausgestellt. Öffnungszeiten sind täglich außer montags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Eintritt 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro.
