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ZDF-Herzkino Filmstadt Flensburg: Wieder Dreharbeiten zu Dr. Nice an der Förde

Von Antje Walther | 08.09.2023, 17:32 Uhr

Fast zwei Monate lang dreht das Team der Arzt-Serie in Flensburg, Angeln und im Grenzland. Der Schauspieler Mathias Harrebye-Brandt kommt von hier und ist dabei. Er erzählt vom besonderen Flair beim Dreh.

Viele haben sie bereits gesichtet, sie sind in der Stadt ja fast schon ein vertrauter Anblick: Seit Ende August drehen wieder Filmleute in Flensburg. Das Team produziert weitere Folgen für die ZDF-Herzkino-Serie „Dr. Nice“. Gedreht wird an der gesamten Förde und in Angeln, vom dänischen Broager bis Falshöft, sagt Mathias Harrebye-Brandt bei einem Spaziergang in Glücksburg.

Dort wohnt ein Teil der Crew noch bis Oktober im Hotel, danach ziehen alle weiter nach Berlin, wo einen weiteren Monat lang an „Dr. Nice“ gearbeitet wird. Mathias Harrebye-Brandt hat das Privileg, während der Dreharbeiten im Grenzland in seinem Elternhaus in Wees zu wohnen.

Die Titelfigur der Serie heißt Dr. Moritz Neiss. Der Berliner Patrick Kalupa spielt den Star-Chirurgen, dessen Karriere wegen eines schweren Unfalls auf der Kippe steht. Denn sein Instrument Nummer eins, seine Hand, ist schwer verletzt. Dr. Neiss will sie in Australien operieren lassen, wird aber durch einen Notar-Termin in Flensburg zunächst davon abgehalten. Neiss erfährt, dass er eine Tochter hat.

Durch einen Notfall nähern sich beide an, Vater und Tochter, Paradiesvogel und Pubertier. Und der Spezialist freundet sich sogar mit dem Gedanken an, die leere Landarztpraxis in der Provinz wiederzueröffnen.

Mathias Harrebye-Brandt achtet auf „Authentizität“

Der Schauspieler Mathias Harrebye-Brandt übernimmt bei den Dreharbeiten in Flensburg gerade gleich mehrere Rollen, im übertragenen Sinne. Natürlich spielt er weiterhin die Figur des Bürgermeisters Stefan Hengstenberg im fiktiven Filmort in Angeln. Von der Ortskenntnis des Sprösslings der deutschen Minderheit in Dänemark profitiert das Produktionsteam aber ebenfalls, und so ist Harrebye-Brandt als Location Scout unterwegs und vertretungsweise als Motivaufnahmeleiter.

Dabei, so schwärmt er, habe er „manchen Landstrich neu entdeckt“, zum Beispiel die Geltinger Birk. „Man lernt die eigene Heimat neu kennen.“

Wie schon bei Drehs zuvor, etwa zur Serie der Flensburger „Mordsschwestern“ (aktuelle Folgen laufen derzeit freitags im ZDF), guckt der mehrsprachige Schauspieler den Kollegen bei der Aussprache hier oben besonders kritisch auf den Mund. Ihm geht es um Authentizität, erklärt der Flensburger, der auch in Berlin und Karlsruhe lebt. Das Publikum, erst recht das hiesige, bemerkt ungewohnte Betonungen. Und das widerstrebt dem Intimkenner der Region. Er freut sich, dass er auch sein Netzwerk in der Heimat für die Produktion nutzen kann.

Mathias Harrebye-Brandt kann die Freude über die Begeisterung des Teams für die Region nicht verhehlen. „Die Kollegen sagen auch, dass hier eine angenehme Atmosphäre herrscht, eine Gelassenheit.“ Anders als in der Großstadt spüre man das etwa dann, wenn eine Straße mal gesperrt werden müsse für Dreharbeiten und nicht gleich gemeckert würde. Die Leute sind stattdessen interessiert, da mache es Spaß, Fragen zu beantworten. „Dreharbeiten sind hier immer etwas Besonderes“, beobachtet Harrebye-Brandt.

Ab nächster Woche werde auf dänischer Seite gedreht, kündigt er an und lobt die Kommune Apenrade als hilfreich bei den Vorbereitungen. Das Hotel Wassersleben, das eine Doppelrolle als Unterkunft für einen Teil der Crew und zugleich Drehort in der Serie einnimmt, nehme ebenfalls Rücksicht auf die Belange der Filmleute.

Die gute Atmosphäre scheint man der Serie anzusehen. Das ZDF reagierte auf den Wunsch der Fans, so heißt es auf der Website: „Die Anzahl der ursprünglich geplanten neuen Filme um Dr. Moritz Neiss wurde verdoppelt.“ So werden nun vier anstatt der ursprünglich geplanten zwei neuen Geschichten gedreht. Voraussichtlicher Start der Ausstrahlung im ZDF: Anfang 2024.

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