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Ostholsteiner Anzeiger Mehr als 10 000 Besucher feiern den Blues in Eutin

Von emd | 22.05.2017, 00:25 Uhr

Zum letzten Mal auf dem Markt? Verein sucht nach alternativen Veranstaltungsorten im Kreis

Vier Tage stand Eutin ganz im Zeichen des Blues. Ob Fans, Kenner oder Musikinteressierte – mehr als 10  000 Besucher kamen auf den Eutiner Marktplatz zu einem der größten und bedeutendsten Festivals der europäischen Bluesszene. „Wir sind sehr zufrieden, die Stimmung ist peacig und mit dem Wetter hatten wir außer Donnerstag mehr als Glück“, fasst Veranstalter Helge Nickel vom Verein BluesBaltica zusammen. Die große Familie, wie Nickel die Vereinsmitglieder nennt, die seit Jahrzehnten das Festival organisieren, arbeiten fast alle ehrenamtlich.

„Das ist eines der besonderen Dinge in Eutin. Die Vereinsmitglieder machen den Ort zu etwas Besonderem, weil sie helfen, den Blues am Leben zu halten“, sagt Fred Derforge, ein französischer Journalist. „Es ist ganz wunderbare Musik, die hier gespielt wird“, meint ein Ehepaar aus Plön, das seit Jahren zum Blues-Fest nach Eutin kommt. Oder wie ein Musiker das Eutiner Blues-Fest beschreibt: „Das Schöne daran ist, dass es sehr divers ist und nicht auf eine Schiene festgelegt. Viele Ostseeanrainer sind unter den Künstlern, gewürzt mit ein paar Bands aus den USA, von Weltklasse bis Newcomer, das macht den Reiz aus“, sagt Frank Thien. Mit seiner Band „Playing for Tips“ spielte Thien in den Anfangsjahren selbst auf der Bühne. An diesem Wochenende unterstützte er das Festival mit der Moderation der Nightsessions im Brauhaus, die allesamt „sehr gut besucht waren“, sagte der Vorstand.

Am Donnerstagabend begann wetterbedingt der Part im Brauhaus früher als geplant: „Bei Trudy Lynn mussten wir binnen einer halben Stunde das ganze Festival ins Brauhaus verlegen, weil es aus Eimern schüttete“, sagte Helge Nickel. Doch rückblickend habe Eutins Open-Air viel Glück gehabt mit dem Wetter, „wenn man hört, was in Hamburg und Neumünster runterkam“.

Nach dem Blues-Fest ist vor dem Blues-Fest: Erste Bands haben für das nächste Jahr am Pfingstwochenende schon zugesagt, doch den Verein treibt eine Sorge um. „Nach Auskunft der Stadt soll der Markt im nächsten Jahr zur Baustelle werden, wenn das so ist, kann das Festival nicht in Eutin stattfinden“, sagt Barbara Bloch vom BluesBaltica-Vorstand. Deshalb suche der Verein schon jetzt Ausweichmöglichkeiten im Kreis Ostholstein, die einzigen Bedingungen seien ein schöner Platz und ausreichend Bettenkapazitäten in der Nähe. „Wir wollen in Eutin bleiben, aber wenn der Markt umgebaut wird, fällt er wohl für mehr als ein Jahr als Veranstaltungsfläche für unsere Festival aus“, sagte Bloch und eine echte Ausweichfläche für das Open-Air mit allem Drumherum gebe es in Eutin nicht.

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