Gestern fand eine Übung des Seebataillons im Innenhafen statt. Autoreifen und große Menge Bierflaschen wurden im Hafenbecken gefunden.
Wer gestern Morgen und am frühen Nachmittag am Innenhafen unterwegs war, konnte Ungewöhnliches beobachten. Rote luftgefüllte Rollen bewegten sich wie von Geisterhand auf der Wasseroberfläche, von der Holzbrücke bis zum Ende des Hafenbeckens. Jede Signalrolle (so genannte Blubs) gehörte zu einem Taucher, die gestern den Grund des Hafenbeckens absuchten. Statt auf Munitionssuche waren die Minentaucher des Seebataillons auf Müllsuche: „Für uns ist das auch ein gutes Training“, sagte der Einsatzleiter, Hauptbootsmann Timo Voß.
Die Idee, den Hafen nach Müll abzusuchen, stammt von Voß. Vor Jahren seien die Minentaucher schon im Außenhafen unterwegs gewesen, so der Eckernförder. Dieses Angebot habe er erneuern wollen – ein Angebot, das der Hafenbetreiber, Stadtwerke-Chef Dietmar Steffens, gern annahm. „Wie begrüßen das sehr, dass die Minentaucher auch im Innenhafen üben“, sagte Steffens. Vier Taucher suchten gestern den Hafengrund nach Dingen ab, die nicht ins Wasser gehören. Ein Stuhl, sehr viele Autoreifen, Lkw-Reifen, Fischreusen und Fischernetze, eine Angelrute, ein Postkartenständer und eine große Menge an Bierflaschen und Bierdosen gehörten zu ihrer Ausbeute – letzteres besonders am Ende des Hafenbeckens. Ein Arbeitsboot mit zwei Mann Besatzung nahm den Müll an Bord. Ein Team auf dem Sicherungsboot war für die Sicherheit der Taucher verantwortlich und warnte Fischer oder andere Schiffsführer.
Trockenanzüge (Konstant-Volumen-Anzüge) schützten die Taucher vor dem sieben Grad kalten Wasser. Es sei eine gute Übung gewesen, zog Einsatzleiter Hauptbootsmann Voß am Nachmittag Bilanz. Gerade die Suche an der Pier und zwischen den Booten sei schon eine Herausforderung gewesen. Da die Schleuse zum Noor geöffnet gewesen sei, sei das Wasser trüb gewesen, was die Sicht auf den Grund des Hafenbeckens etwas erschwert habe. Und gelohnt habe sich die Aktion auch: Dreiviertel der Fläche des Anhängers, den die Stadtwerke an das Hafenbecken gestellt hatte, war voller Müll.


