Teil IV der Serie „Lass dich inspirieren“: Ideen für bewusstes und nachhaltiges Kochen mit Tipps von Christiane Boysen, Leiterin von Jessens Kochschule.
In der neuen, sechsteiligen Reihe „Lass dich inspirieren“ dreht sich alles um die Küche. Bis Ende des Jahres werden Themen wie Küchentrends, Aufbewahrung von Lebensmitteln, Stauraum in kleinen Küchen und DiY-Geschenke behandelt. In Teil IV geht es um bewusstes und nachhaltiges Kochen sowie um den Mythos Superfood. shz.de hat bei der Kochexpertin Christiane Boysen nachgefragt.
Heimische Alternativen zu importieren Lebensmitteln
Chiasamen, Acai, Avocado, Goji, Quinoa und Matcha – die Liste von hippen Superfooods, die es in den letzten Jahren in Frühstücksbowls, Smoothies und Verkaufsregale geschafft haben, ist lang. Ein hoher Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, viele Ballaststoffe, Vitamine, Proteine und Antioxidantien versprechen beste Voraussetzungen, wenn man sich gesund ernähren möchte. Doch sind die exotischen und häufig teuren Superfoods dafür wirklich notwendig?
Schaut man auf die Klimabilanz der importierten Superfoods, sind diese plötzlich gar nicht mehr so biologisch wertvoll – vor allem nicht im Vergleich mit einheimischen Alternativen. Und auch was die Nährstoffe betrifft, haben zum Beispiel geschrotete Leinsamen ähnlich herausragende Werte in Punkto Omega-3-Fettsäuren und Calcium (wenn auch im direkten Vergleich etwas weniger) wie die hauptsächlich in Mexiko, Guatemala, Australien und Südostasien beheimateten Chiasamen.

Wer das in Südamerika beheimatete Quinoa wegen seines pflanzlichen Eiweiß', Kaliums und Calciums schätzt, kann umschwenken auf die ebenfalls glutenfreie Hirse. Acai, das als Superfood zum Beispiel als Saft oder gefrorenes Püree angeboten wird, kann durch Rotkohl, Brombeeren und Trauben ersetzt werden. Auch diese enthalten viele Antioxidantien, welche dem Zellschutz dienen. Anstatt also teure Importprodukte zu kaufen, kann man auf heimische Produkte zurückgreifen. Die Kochexpertin Christiane Boysen, Leiterin der Kochschule Jessen von Möbel Jessen, verrät weitere Tipps, wie man im Alltag nachhaltiger und bewusster kochen und essen kann.
Saisonal, frisch und regional
Nachhaltigkeit von Lebensmitteln bedeutet für Christiane Boysen vor allem, dass diese saisonal, frisch und regional sind. „Dann gibt es im Herbst eben keine Spargelsuppe oder Erdbeeren. Stattdessen kann man sich doch auch an den heimischen Kohlsorten bedienen“, ist sie überzeugt. Direkt vor der Haustür wächst dieser regionale Nährstofflieferant. Je nach Kohlsorte enthält er zahlreiche Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie Eiweiße.
Den Einkauf im Voraus gewissenhaft planen
Im Supermarkt ist Reflexion gefragt. Denn geschickte Produktplatzierungen und Werbeständer verlocken den Einkaufenden dazu, Lebensmittel in den Einkaufswagen zu legen, die er gar nicht braucht. Auf diese Weise stapeln sich die Vorräte zuhause und verderben vielleicht sogar. Daher sollte man sich bereits im Voraus genau überlegen, was man benötigt – und sich daran halten. Das reduziert nicht nur die Reste, sondern im besten Fall auch noch den Müll.

Christiane Boysen ist zudem ein Fan von Wochenplanung. „Am Sonntagabend setze ich mich mit Zettel, Stift und manchmal auch einem Kochbuch hin und überlege, was ich in der nächsten Woche kochen möchte. So muss man nicht jeden Tag aufs neue grübeln, was man zubereitet." Das Praktische an der Wochenplanung: Man hat die passenden Zutaten auf jeden Fall im Haus.
Effizient vorkochen: Meal Prep
Das sogenannte „Meal Prep" geht sogar noch einen Schritt weiter. Das Grundprinzip ist auch hier eine vorausschauende Planung. Meal Prep, ein anderer Ausdruck für Vorkochen, soll z.B. das Zubereiten von Speisen nach der Arbeit ersetzen. An einem Tag werden beispielsweise eine große Portion Reis, Nudeln und Gemüse vorgekocht, die man dann auf mehrere Portionen aufteilen kann.
„Bewusst, nachhaltig und geplant ist das", stellt Christiane Boysen fest. Für jeden Tag in der Woche werden verschiedene Gerichte mit ähnlichen Zutaten vorbereitet. So kann man sich beispielsweise eine Portion bequem in einer Dose mit zur Arbeit für die Mittagspause nehmen. „Füge dem Grundgericht einfach noch eine neue, kleine Zutat hinzu und schon hast du ein ganz neues Gericht geschaffen. Nur viel schneller, einfacher und günstiger", empfiehlt die Kochexpertin.
Kochen in der Kochschule von Möbel Jessen lernen
Wer Interesse daran hat, neue Rezepte und Techniken für das Kochen zu lernen, kann sich für einen Kurs in Jessens Kochschule anmelden. In der Kochschule gibt es viele Angebote, beispielsweise für Hobbyköche, die Grundkenntnisse lernen wollen; schnelle Gerichte für Berufstätige; Tapas; Kochkurse für die asiatische und mediterane Küche sowie vegetarische und Männer- und Mädelskochkurse. „Die Nachfrage ist vor allem für vegane Kochkurse sehr hoch, gerade bei Müttern, die Ideen für vegane Gerichte für sich oder ihre Kinder brauchen", verrät Christiane Boysen. Sie schult die Kurs-Teilnehmenden je nach Thema entweder selbst, oder lädt Köche aus der Region ein, die sich in der jeweiligen Disziplin und Ernährungsform auskennen. Wichtigstes Prinzip in jedem Kurs: Es wird mit natürlichen Zutaten gekocht und gebacken.

Nach einer coronabedingten Schließzeit kann die Kochschule wieder öffnen. Die Kurse werden nach und nach auf dieser Webseite eingepflegt. Hier ist auch die Anmeldung dafür möglich. Aktuell kann man einen Platz im Kochkurs „Geschenke aus der Küche“ am 2. Dezember von 18 bis 21.30 Uhr buchen.
Kontakt und Öffnungszeiten Möbel JessenMöbel Jessen GmbH & Co. KG
Husumer Straße 28 b (An der B 5)
25821 Breklumwww.jessen-norma.de
Öffnungszeiten:Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr
Samstag von 9 bis 18 Uhr (von 1. September bis 30. April)
Samstag von 9 bis 14 Uhr (von 1. Mai bis 31. August)
Weiterlesen: Alle Teile der Serie „Lass dich inspirieren“ unter shz.de/jessen