Der beste Freund des Menschen tut manchmal Dinge, bei denen Besitzer nur verdutzt zugucken können: Den eigenen Schwanz jagen zum Beispiel. Wir zeigen, was hinter typischen, kuriosen Verhaltensweisen von Hunden steckt.
Hunde und Menschen haben eine enge Bindung zueinander, nicht umsonst werden die Vierbeiner als bester Freund des Menschen bezeichnet. Die Tiere sind in der Lage, Worte, Stimmlagen, Mimik und Gestik zu verstehen oder die Stimmungen und Gefühlslagen der Menschen zu registrieren. So werden sie häufig zu einem echten Freund und Familienmitglied.
Doch auch wenn die meisten Besitzer glauben, im Laufe der Zeit ihre Hunde bestens zu kennen, zeigen diese doch immer wieder Verhalten, bei dem die verdutzten Herrchen und Frauchen nur irritiert schauen oder lachen können. Wir stellen eine Reihe dieser typischen Verhaltensweisen vor und erklären, was dahinter steckt.
Den eigenen Schwanz jagen

Manche Hunde drehen sich wie verrückt um die eigene Achse und beißen sich dabei in den eigenen Schwanz. Das sieht schnell sehr lustig aus und sorgt bei manchem Beobachter für Schwindel. Aber warum tun sie das? Oft kann körperliche oder geistige Unterforderung der Grund für dieses Verhalten sein, erklärte die Hundetrainerin Andrea Winter vom "Verband Professioneller Hundetrainer pro Hunde" gegenüber "Geo". Wenn die Hunde dann bemerken, dass ihnen durch das Schwanzjagen die gewünschte Aufmerksamkeit entgegenbracht wird, lernen sie schnell, auf diese Weise die Beachtung der Menschen einzufordern.
Eine andere Möglichkeit könne auch große Anspannung sein, dann nutze der Hund das wilde Wirbeln als Mittel zum Stressabbau. Wenn ein Hund nur ab und zu seinen eigenen Schwanz jagt, sei das nicht weiter schlimm, erklärt die Expertin. Wenn das Tier allerdings immer häufiger dieses Verhalten zeige und nur schwer davon abzubringen sei, könne das bedeuten, dass er nicht ausgelastet ist. Es könnte sich auch um eine Zwangsstörung handeln, in dem Fall sollte eine Hundeexpertin oder ein Hundeexperte hinzugezogen werden.
Gras fressen

Jeder Hundebesitzer weiß: Die Tiere wollen immer fressen, man könnte meinen sie seien ständig ausgehungert. Zwar fressen Hunde am liebsten Fleisch, oft lassen sie sich aber auch frisches Gras schmecken. Das mag erstmal ungewöhnlich wirken, ist aber für die Tiere ganz normal. Auch Wölfe ergänzen ihre Nahrung ab und zu durch frisches Grün. Damit tun die Hunde ihrer Verdauung etwas Gutes.
Denn frisches Gras enthält viele Ballaststoffe, die die Verdauung anregen. Auch bei Durst naschen die Vierbeiner gerne ein paar Grashalme, wenn keine andere Wasserquelle zur Verfügung steht. Wenn der Hund viel Gras auf einmal frisst, kann es sein, dass er an Verdauungsproblemen leidet oder etwas schlechtes gefressen hat. Dann versucht er, dadurch den Brechreiz auszulösen.
Hundebesitzer sollten allerdings aufpassen, dass das Gras nicht zu verschmutzt oder gar mit Pestiziden belastet ist – beispielsweise an einer Hauptverkehrsstraße oder am Rand intensiv genutzter Agrarflächen.
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Vor dem Hinlegen um die eigene Achse drehen

Bevor Hunde sich niederlassen und es sich in ihrer Schlafposition gemütlich machen, drehen sich viele zunächst einige Male in unterschiedliche Richtungen, scharren oder kratzen auf dem Boden. Erst dann lassen sie sich schnaufend auf den Schlafplatz plumpsen. Warum tun sie das?
Vermutet wird, dass ein Urinstinkt der Tiere dahinter steckt. Denn in der freien Natur haben die Hunde dieses Verhalten genutzt, um ihren Schlafplatz bequemer zu machen. Durch das Drehen um die eigene Achse wurden Laub und Gräser plattgedrückt. Außerdem konnten sie so sichergehen, sich nicht in Dornen oder gefährliche Tiere zu legen.
Buddeln – auch im Haus

Hunde lieben es, in der Erde zu buddeln. Das kann ganz verschiedene Gründe haben. Beispielsweise buddeln viele Hunde, nachdem sie ihr Geschäft verrichtet haben. Damit wollen sie keinesfalls für Ordnung sorgen, sondern im Gegenteil den Geruch ihrer Hinterlassenschaften noch weiter verteilen. Sie folgen ihrem Instinkt, ihr Territorium zu markieren. Im Sommer buddeln viele Hunde, um sich in die Kuhle zu legen und die Kühle der Erde zu genießen.
Das Buddeln kann aber auch ein Zeichen dafür sein, dass Ihr Hund sich langweilt, Stress abbauen oder Aufmerksamkeit erlangen möchte, ähnlich wie beim Schwanzjagen. Dann verlagern die Tiere das Verhalten auch oft ins Haus und "buddeln" aufgeregt auf Teppichen und Sofas.
Sich im Dreck wälzen

Das mag für Menschen schnell abstoßend wirken, aber Hunde lieben es, sich im Dreck oder an übelriechenden Stellen ausgiebig zu wälzen – gerne auch in Aas, Pferdeäpfeln oder sonstigem Kot. Die Gründe für dieses Verhalten können vielfältig sein.
Denn das natürliche "Parfüm" aus Kot oder Aas riecht für die Hunde ganz wunderbar. Experten vermuten, dass die Tiere mit dem Duftkleid ihr eigenes Wohlbefinden steigern. Dadurch wollen sie sich auch interessanter für andere Artgenossen machen. Andere Vermutungen besagen, dass der Hund durch den Duft seinen Eigengeruch überdecken will, was ihm als Tarnung bei der Jagd oder gegenüber Feinden hilft.
Für die Hundebesitzer ist dieses Natur-Parfüm natürlich nicht besonders angenehm. Das Wälzen in Kot kann den Tieren abtrainiert werden, beispielsweise in einer Hundeschule. Sie sollten dem Vierbeiner aber ab und zu das Vergnügen lassen, sich ausgiebig im Gras oder in Erde zu wälzen. Denn für ihn bedeutet es eine echte Wohltat und Entspannung.