Anzeige: AOK NordWest Umfrage zur Gesundheitsversorgung in SH: AOK sieht akuten Handlungsbedarf in der Gesundheitspolitik

19.12.2021, 00:00 Uhr

Die Mehrheit der Menschen in Schleswig-Holstein ist zufrieden mit der medizinischen Versorgung an ihrem Wohnort.

Nachholbedarf wird hingegen bei der Abstimmung zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen und bei der Digitalisierung gesehen. Das geht aus einer aktuellen Online-Befragung durch das Meinungsforschungsinstituts Civey bei Menschen ab 18 Jahren in Schleswig-Holstein im Auftrag der AOK hervor.

 

Nach den aktuellen Umfrage-Ergebnissen fordern 57,4 Prozent der Befragten in Schleswig-Holstein eine bessere personelle Ausstattung des Gesundheitswesens. 37,9 Prozent nannten als vorrangige Themen eine gerechte Finanzierung und stabile Beiträge. 34 Prozent verwiesen auf deutlichen Handlungsbedarf bei der Digitalisierung. 31,9 Prozent der Teilnehmer wünschten sich Verbesserungen bei der Versorgung durch Praxen und Krankenhäuser. „Das zeigt eindrucksvoll, wie wichtig den Menschen in Schleswig-Holstein die Gesundheitsversorgung ist und dass das Thema für die neue Bundesregierung eine wichtige Rolle spielen muss. Längst überfällige Reformen müssen nun endlich angegangen und im Sinne einer besseren Patientenversorgung rasch umgesetzt werden“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.

 

Zusammenarbeit verbessern

Offenbar erlebt die Bevölkerung in Schleswig-Holstein die Zusammenarbeit zwischen der ambulanten und stationären Versorgung als Problem. Gefragt nach den größten Hindernissen für ein besseres Gesundheitssystem, wird die mangelnde Koordination der Akteure an zweiter Stelle genannt (44,6 Prozent) – hinter zu wenig qualifiziertem Personal (51,2 Prozent), aber noch vor fehlenden finanziellen Mitteln (43,9 Prozent).

Nach Einschätzung von AOK-Chef Ackermann müsse sich die künftige Gesundheitsversorgung stärker am Patienten- und Versichertenbedarf vor Ort ausrichten und Sektorengrenzen überwinden. Auch der qualitätsorientierte Umbau der Krankenhausstrukturen müsse weiter forciert und ein passender Rahmen für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und Vertragsärzten geschaffen werden. „Das wäre ein großer Schritt hin zu mehr Versorgungsqualität“, so Ackermann.

Politik muss für stabile Beiträge sorgen

Und das wird auch bei dem Thema Finanzierung deutlich: 84,7 Prozent der Befragten Schleswig-Holsteiner bejahten die Frage, ob die Politik dafür sorgen müsse, die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stabil zu halten. „Wir brauchen endlich wieder mehr Beitragssatzstabilität in der gesetzlichen Krankenversicherung“, so Ackermann. Deshalb sei es gut, dass die neue Bundesregierung die Finanzierungsprobleme erkannt hat und hier Verantwortung übernehmen will. Das zeigen etwa die geplanten höheren Beiträge aus Steuermitteln für ALG II-Beziehende oder die regelhafte Dynamisierung des Bundeszuschusses zur GKV. „Für dauerhaft stabile Beitragssätze reicht das allerdings nicht. Viele Reformvorhaben gibt es nicht zum Nulltarif. Die neue Bundesregierung bleibt also gefordert, auch die Ausgaben stärker in den Blick zu nehmen“, so der AOK-Chef. 

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Frauen in Schleswig-Holstein nehmen weniger Hormone

In Schleswig-Holstein greifen immer weniger Frauen zu Hormonpräparaten, um Beschwerden in den Wechseljahren zu lindern. So ist die Anzahl der Verordnungen in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Danach stellten die niedergelassenen Ärzte für die AOK-versicherten Frauen im Alter von 40 bis 69 Jahren in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr insgesamt 26.338 Rezepte über Hormonpräparate aus. Das sind 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr. „Bis vor etwa 20 Jahren waren Hormone populär, um Begleiterscheinungen von Wechseljahren zu mindern. Nachdem aber die Risiken einer Hormonersatztherapie in wissenschaftlichen Studien immer wieder belegt wurden, ist in den letzten Jahren ein deutlicher Rückgang festzustellen. Das ist eine erfreuliche Tendenz“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.

Hormonpräparate erhöhen das Risiko für Brustkrebs, Schlaganfall, Herzinfarkt und Thrombosen. Auf der anderen Seite kann eine Hormonersatztherapie mit Östrogen und Gestagen Begleiterscheinungen der Wechseljahre reduzieren. Die Wechseljahre werden ganz individuell erlebt. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahmen und viele weitere Symptome sind oft die Folge. Bei einigen Frauen stellen sich diese Veränderungen schon mit Mitte 40 ein, bei anderen aber auch erst viel später.

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