In den USA versucht Facebook jetzt, dem Problem Fake News mit Transparenz beizukommen.
Facebook will Nutzer vor Fake News schützen. In den USA testet das soziale Netzwerk jetzt eine neue Taktik: Es lässt unabhängige Faktenchecker gemeldete Inhalte auf ihre Richtigkeit prüfen und unter Umständen als „umstritten“ kennzeichnen. Erst wenn mindestens zwei der Prüfer den Beitrag als nicht richtig einstufen, wird er markiert - mit einem roten Warndreieck und denjenigen, die die Richtigkeit anzweifeln. Geteilt werden können diese Beiträge aber weiterhin.
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Im Wahlkampf in den USA hatten sich vor allem Fake News zugunsten des künftigen Präsidenten Donald Trump erfolgreich bei Facebook weiterverbreitet. Facebook war massiv in die Kritik geraten, nachdem sich im US-Wahlkampf in großem Stil Falschmeldungen über das Netzwerk ausbreiteten.
Kritiker bemängeln, dass der Vorgang mehrere Tage dauern kann - eine Ewigkeit gemessen an der Geschwindigkeit, in der sich Beiträge auf der Plattform verbreiten. Außerdem geht vielen die Kennzeichnung nicht weit genug. Statt „umstritten“ sei es sinnvoller, falsche Beiträge auch als „falsch“ zu markieren, schreibt das Portal Recode. Außerdem sollten dem Bericht zufolge falsche Beiträge von der Plattform gelöscht werden. Facebook hatte bereits laut darüber nachgedacht, als falsch identifizierte Beiträge in der Sichtbarkeit für die Nutzer herunterzustufen.
Doch was, wenn die Faktenchecker auf Satire treffen? Sind das auch Fake News? Darüber scheinen sich selbst die Experten nicht ganz einig. Einen Bericht von „The Seattle Tribune“ - einer Satire-Webseite - hatten die Prüfer als „umstritten“ eingestuft. Das zeigt die Schwächen des Systems.
Im Kampf gegen Fake News geriet Facebook zunehmend unter Druck und kündigte daraufhin an, mit externen und unabhängigen Rechercheexperten zusammenzuarbeiten. Auch in Deutschland gibt es bereits Kooperationen. So hat der US-Konzern hierzulande das gemeinnützige Recherchebüro „Correctiv“ als Partner gewinnen können.
Der Politik geht das noch nicht weit genug. Hier gibt es immer wieder Forderungen nach Fristen zur Löschung von Fake News, Hass und Hetze.