Modeszene in Berlin Berlin Fashion Week – bekannte Gesichter, Trends und Highlights

Von Levin Lange | 22.01.2018, 16:45 Uhr

Modeblogger Levin Lange über das Showlaufen auf, neben und hinter der Bühne.

Wenn die erste Reihe nicht mehr länger als Inbegriff des Streberdasein fungiert, sondern als heiß begehrter Hotspot für Stars und Modeblogger dient, dann ist Fashion Week in der Millionenmetropole Berlin. Die Woche, in der die Hauptstadt in einem anderen Takt lebt und Ästhetik sowie Trends im Mittelpunkt einer ganzen Mode-Nation standen. Wenn die Fashion Week ruft, kommen sie alle: die erfolgreichsten Blogger des Landes, nationale und internationale Models und die besten Designer, die das Land zu bieten hat.

 

Der Andrang und das Interesse an den neusten Kollektionen und Must-Haves der kommenden Herbst-/Wintersaison 2018 war offenbar so groß, dass das Hauptproblem der diesjährigen Fashion Week der Platzmangel war. Sowohl bei der Make-Up Show „Urban Catwalk“ von Maybelline, der übrigens Victoria-Secret Engel Adriana Lima die Ehre erwies und über den Laufsteg schritt, als auch bei der Runway Show von Riani blieben einigen Gästen und Modeinteressierten der Blick auf die neuesten Kreationen verwehrt.

 

Wer bei der Show von Riani einen Platz einnehmen durfte, konnte hautnah eine - wie für das Label üblich - spektakuläre und perfekt inszenierte Modenschau erleben. Anders als angenommen, waren dabei jedoch nicht nur die begehrten Models involviert, sondern auch eine handvoll der erfolgreichsten Bloggerinnen der Nation, sowie der aktuell erfolgreichste Künstler des Landes Bausa. Zwischen edlen Einteilern, coolen Mützen und Statements-Schals sowie knalligen Bomberjacken im Oversized-Look gab jener seinen Nr. 1 Hit „Was du Liebe nennst“ zum Besten und sorgte somit für die Überraschung des Events. Eine Show, die somit alles zu bieten hatte außer Langeweile.

Ein weiteres Highlight war zudem die Präsentation von Marina Hoermanseder. Marina Hoermanseder ist eine jener Designer/ -innn, die locker mit internationalen Größen mithalten kann und deren Kollektionen auf den roten Teppichen dieser Welt Zuhause sind. Eröffnet wurde die Show von DEM Look der gesamten Fashion Week: einem goldenen Korsett in Metalloptik und Gürtel-Applikationen, welche als Statement der Modemacherin gelten.

Filigran, originell und zukunftsgerichtet sind die Entwürfe der 32-Jährigen kein Abklatsch konventioneller Trends, sondern setzen neue Maßstäbe in der Modewelt. Die Kollektion zeigt zudem eine Weiterentwicklung des Labels, denn im Mittelpunkt standen nicht mehr bunte Hello-Kitty Muster, sondern Tarnmuster und goldene Lederrüstungen. Und auch neben dem Laufsteg konnte die junge Designerin mit einer Aktion die Blicke auf sich ziehen: Gemeinsam mit Designerkollege Dawid Tomaszewski, dessen aufwendige und bunte Kollektion einen gebührenden Auftakt zur Fashion Week lieferte, erlaubte sich Marina Hoermanseder einen Spaß und stellte auf den Social Media Kanälen einen handfesten Kampf unter vermeintlichen Erzfeinden nach. Ein toller Spaß, der mit viel Sarkasmus versetzt war und während der stressigen Zeit ganz gelegen kam.

Andere Designer wie Marcel Ostertag beispielsweise präsentierten die neuen Entwürfe hingegen fernab des Laufstegs und des damit einhergehenden Trubels in kleineren Locations und in Form einer Art Ausstellung. Die Models, welche die neue Linie am Leibe trugen, mischten sich unter die geladenen Gäste, welche sich unmittelbar einen Eindruck von der gewohnt elegant, zeitgeistigen und stark femininen Kollektion des Designers machen konnten. Die Art der Präsentation gab es ebenfalls im Berliner Salon zu sehen und findet vermehrt Einzug auf den Fashion Weeks.

Abseits des Laufstegs in den bereits benannten Front Rows wurden darüber hinaus nicht nur die Designs der Labels begutachtet, sondern auch neue Trends geschaffen. Klar erkennbar in diesem Jahr: Das Comeback der 90er. Ob in Form von farbigen Seitenstreifen an Jeans, die stark an eine Jogginghose erinnern, Funktionskleidung oder übergroße Statement-Schals, die Blogger und Stars kleideten sich während der Woche, in der sich alles um Mode dreht, in farbenfrohen und lässigen Teilen. Daher lauten die Trends für die kommende AW-Saison auch Samt, Funktionsstoffe, Hosenanzüge, Jacken im Oversized-Look, 90er-Jahre Flair und weite Schnitte.

Hier geht es zum 1. Teil von Levin Langes Serie:

Lifestyle und Mode

Die aktuellen Wintertrends: Was im Kleiderschrank nicht fehlen sollte

Meinung – Levin Lange
Wer behauptet, der Winter sei immer nur grau und dunkel, der irrt - zumindest, was die Modewelt betrifft. Der 21-jährige Levin Lange aus Flensburg beschäftigt sich auf seinem Blog „Wearable“ und bei Instagram mit aktuellen Looks. Für shz.de verrät er in einem Gastbeitrag, was in der kalten Jahreszeit angesagt ist. Eine Übersicht:

Jetzt wird’s wild: Tiermuster und Fellapplikationen

In diesem Winter kommt kein gutsortierter Kleiderschrank ohne mit Leopardenmuster versehene Teile aus. Die Designer spielen mit verschiedenen Tierprints und bringen so die wilde Seite der Modewelt zum Ausdruck. Der Trend beginnt mit Plüschtiger-Rucksäcken und geht bis hin zu Mänteln und Schuhen. Obwohl Tierprints im vergangenen Winter lediglich auf Jacken und Mäntel beschränkt waren, sind die Fellimitationen nun in der ganzen Spannbreite präsent. Ob auf Seiden-, Samt und anderen Kunstpelzstoffen – dieses Muster ist ein absoluter Hingucker. Auch die Männerwelt kommt an diesem Trend nicht vorbei. Jacken und Mantel mit Fellapplikationen sowie die Shearling-Jacke sind das Pendant zum weiblichen Trend. Üblicherweise finden sich die Fellimitate hier am Kragen wieder und reichen vom schlichten Schwarz bis hin zu eingefärbten Rottönen.

Weich und glänzend: Samt ist zurück

Der Trend, der sich um den Stoff Samt dreht, hat zwar bereits im vergangenen Jahr sein großes Comeback gefeiert, doch kommt in diesem Winter noch größer zurück. Die Formel lautet: Samt-Allover. Ob bodenlange Samtkleider, Shirts mit Samt-Applikationen oder übergroße Mäntel aus Samt – Velour-Optik ist dieses Jahr total angesagt und aus der Modewelt nicht wegzudenken. Großer Pluspunkt dieses Trends ist zudem die wärmende Funktion des Stoffes. So lassen sich wetterfeste Looks mit toller und angesagter Optik verbinden.



DER Trend der Saison: Hahnentritt und Karomuster

Ein zweites Revival erfährt das Hahnentritt-Muster, das bereits als Evergreen der Mode gilt. Hahnentrittmuster sind Klein- oder Großkaros meist in den Farbnuancen Weiß und Schwarz. Vorwiegend ist dieser Trend bei Mänteln wiederzufinden, darf aber auch in Form von Kleidern, Schals, Röcken, Hosen und Blusen getragen werden. Jedoch gilt hier: Weniger ist mehr. Man sollte zu dem Karomuster keine weiteren Muster oder auffälligen Teile kombinieren. Zur Hose im Hahnentrittmuster eignen sich hervorragend ein schwarzer Rollkragenpullover und ein wärmender Wollmantel. Wer es farbenfroher mag, sollte zur Farbe Rot greifen, die sich ideal zum Trend kombinieren lässt. Dieser Trend ist übrigens unisex und mischt aktuell sowohl die Frauen- als auch die Männermodewelt ordentlich auf.



Sneaker adé: Boots und Stiefel

Wer sich den Witterungen während eines Spaziergangs im Winter stellt, sollte gut gewappnet sein. Die Pumps und Sneaker bleiben daher in dieser Saison im Trockenen. Die modische Antwort auf den Winter lautet in diesem Jahr „Stiefel“. Der Trend umfasst sowohl klassische Chelsea-Boots als auch moderne Schnürstiefel aus Glattleder. Der Stiefel-Trend hat dabei zwei große Vorteile: Stiefel und Boots haben meist eine breitere Sohle als die heißgeliebten Sneaker, sodass man durch den Schnee spazieren kann, ohne nasse Füße zu bekommen. Zum anderen lassen sich die Stiefel ganz einfach kombinieren, da sie zu engen Röhrenjeans ebenso gut aussehen wie zu Strumpfhosen. Egal, ob Frau oder Mann: Gut geschnürt wird dieses Jahr der Weihnachtsmarkt besucht.



Farbliche Akzente setzen

In der Farbwelt geht es diesen Winter akzentuiert zu. Auf Rosa und Pink folgt in diesem Jahr nun Rot. Während der Fashion Weeks in Berlin, London und Paris war die Signalfarbe nicht nur an vielen Besuchern zu sehen, sondern auch auf dem Catwalk herrschte Alarmstufe Rot. Rote Wintermäntel mit passenden Schuhen sah man bei den Schauen besonders häufig. Rote Cocktailkleider sowie rote Pullover im Zopfmuster folgen ebenfalls dem Farbspektrum des Winters. Ein Trend, der wie für die Adventszeit gemacht zu sein scheint. Darüber hinaus sind dezente Farben wie Schwarz und Grau in diesem Winter wieder präsent. Hellgraue Wollmäntel sind ebenso wie schwarze Stiefel die It-Pieces der Saison.



Der Neuzugang in der Modewelt: Lamé

Man kennt Glitzer und Kristalle in der Weihnachtszeit bisher nur von Schaufensterdekorationen und dem Adventskranz, doch dieses Jahr wandern die funkelnden Details in unsere Kleiderschränke. Der Trend lautet Lamé und umfasst Glitzerapplikationen, Pailletten, goldene Stickereien und Kristalle. Vorwiegend Pailletten sind in diesem Winter auf dem modischen Vormarsch. Bei den Frauen häufig als Pullover oder Rock, bei den Männern als Bomberjacke oder akzentuiert bei Hemden. Dieser Trend bringt Glamour unter den Weihnachtsbaum und sorgt für funkelnde Momente. Wem Glitzer eine Nuance zu viel ist, kann auf Perlen zurückgreifen, die momentan als Verzierung von Schals und Hosen dienen.
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TEASER-FOTO: imago/Xinhua