Einige der ehemaligen Kaufhäuser stehen noch leer, andere wurden bereits abgerissen. Ein Überblick.
Die Insolvenz von Hertie im Jahr 2009 traf sieben Städte in Schleswig-Holstein, in denen sich der Kaufhaus-Konzern mit Geschäften niedergelassen hatte. Nach der Pleite mussten die Filialen schließen. Das führte zu Leerstand und dadurch zur Verödung einiger Straßenzüge. Die Wiederbelebung der Verkaufsräume ist bisher nur in wenigen Städten gelungen: In Rendsburg (hier sehen Sie aktuelle Bilder aus dem leerstehenden Gebäude) und Husum wird bereits abgerissen, in Schleswig soll der Abriss im Januar beginnen.
shz.de zeigt, was aus den Kaufhäusern geworden ist und künftig noch werden soll.
Rendsburg

Geschlossen: August 2009
Wiedereröffnung: Sommer 2018
Aktuelle Situation: Lange herrschte Leerstand, doch seit Anfang Mai 2016 gehört die Kaufhaus-Ruine am Altstädter Markt drei Investoren aus Flensburg und Nordfriesland. Sie planen, in dem Gebäude einen Supermarkt im Erdgoschoss und einen stationären Pflegebetrieb in den Stockwerken darüber zu eröffnen. Dazu soll das teils baufällige Kaufhaus abgerissen und neu errichtet werden – allerdings nicht vollständig.
Das Skelett aus Stahlbeton und das Fundament soll erhalten bleiben. Deshalb hat ein Bauunternehmen im Frühjahr 2017 begonnen, das Gebäude zu entkernen. Der nächste Schritt ist der Abriss aller Gebäudeteile, die nicht von statischer Bedeutung sind.
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Husum

Geschlossen: 15. August 2009
Wiedereröffnung: März 2010, im November 2014 von einer neuen Investorengruppe übernommen
Aktuelle Situation: Die HSC GmbH hat das Gebäude 2014 übernommen. Das Husumer Kaufhaus war darin noch bis Ende August 2016 untergebracht. Im Dezember begann eine Abrissfirma damit, das ehemalige Hertie-Haus zu entkernen und sämtliches Kunststoff, Metall und andere Wertstoffe voneinander zu trennen. Im März war es dann soweit: die Abrissbagger rückten an und die Fassade fiel.
Jetzt soll neu gebaut werden. Die geplante Eröffnung ist 2018.
Hier sind Abriss, Neubau und Neueröffnung bereits abgeschlossen:
Geschlossen: 15. August 2009
Wiedereröffnung: Juni 2013
Aktuelle Situation: Ein Investor kaufte das Gebäude am Alten Markt und verwandelte es in ein neues Geschäftshaus. 2013 zogen die neuen Läden ein: Und H&M, C&A, Deichmann, KiK und Budnikowsky zeigten sich bereits einen Monat nach der Eröffnung mit dem Standort zufrieden. Genauso die Elmshorner, für die sich neue Einkaufsmöglichkeiten auftaten - das neue Einkaufshaus belebte die Innenstadt.
Itzehoe

Geschlossen: 8. August 2009
Wiedereröffnung: April 2014
Aktuelle Situation: An die Stelle des Hertie-Kaufhauses rückte zunächst das Stör-Carree, das im April 2014 als größtes Modehaus der Stadt neu eröffnete. Die Immobilie in der Breiten Straße wurde im Januar 2014 von der Firma Haltermann Immobilien GmbH & Co. KG erworben. Zwei Jahre später, im Dezember 2016, schloss auch das Carree wieder seine Türen, um Behrens & Haltermann Platz zu machen. Das Modehaus zieht dort im Herbst 2017 ein, da der Mietvertrag des Unternehmens mit dem Itzehoer Holstein Center im September ausläuft.
Mölln
Geschlossen: Mai 2009
Wiedereröffnung: September 2014
Aktuelle Situation: Eine Investorengemeinschaft hat unter Federführung der ortsansässigen Lauenburgischen Treuhand Gesellschaft mbH (LTG) im November 2013 die Gebäude erworben. Das ehemalige Hertie-Kaufhaus wurde grundlegend saniert. Mittlerweile hat in dem Gebäude das MC Mode-Centrum eine neue Filiale eröffnet.
Niebüll

Geschlossen: 2009
Wiedereröffnung: keine, bereits abgerissen
Aktuelle Situation: Das ehemalige Hertie-Haus galt als „Schandfleck“ Niebülls - im Oktober 2014 wurde es abgerissen. Errichtet wurde stattdessen ein modernes Wohn- und Geschäftshaus. Als Investor trat dabei der Niebüller Hochbautechniker Stefan Kasch, Geschäftsführender Gesellschafter der Kasch-Wohnungsbaugesellschaft, auf. Auf dem 1968 Quadratmeter großen Areal entanden zwei Gebäudeeinheiten mit 22 Eigentumswohnungen (inklusive Tiefgarage) sowie im Erdgeschoss des Neubaus Gewerbeflächen.
Hier sind die Planungen für den Neubau noch in vollem Gang:

Geschlossen: 2009
Wiedereröffnung: keine, wird abgerissen
Aktuelle Situation: Die Stadt kaufte das ehemalige Hertie-Haus für 1,74 Millionen Euro. Es soll im August abgerissen werden. Das Gebäude ist sehr heruntergekommen. Im Mai 2017 diskutierte der Bauausschuss, welche Anforderungen die Stadt an einen möglichen Investor stellen will. Der Neubau-Vorschlag aus dem Bauamt sieht relativ konkrete Vorgaben vor: Es soll wieder ein Parkdeck geben, das über die Moltkestraße erreichbar ist. Die Suche nacht Kapitalgebern hat begonnen.