Sommer- und Winterzeit : Die Zeitumstellung – warum es sie gibt und wie sie sich auswirkt
Welche Länder stellen die Uhren um? Was macht die Umstellung mit den Menschen? shz.de gibt Antworten.
Straßburg/Brüssel | Sommer- und Normalzeit im Winter? Der Streit um diese Frage zieht sich schon seit Jahrzehnten hin. Die FDP war mit der Forderung nach Abschaffung der Zeitumstellung sogar in die – später gescheiterten - Koalitionsverhandlungen für ein Jamaica-Bündnis gegangen. Kommt nun eine europäische Regel, um die Uhrenumstellung abzuschaffen? Das EU-Parlament stimmte am Donnerstag dafür. Hier sie wichtigsten Fragen und Antworten.
Es sind vor allem jene Länder, die in den gemäßigten Zonen der Nord- und Südhalbkugel liegen – also zwischen den Subtropen und der jeweiligen kalten Zone. Dazu gehören alle EU-Staaten. Die Balearen wollten zwar vor Jahren mal die Sommerzeit auf das ganze Jahr ausdehnen, mussten aber zurückrudern.
Mediziner sprechen von acht Tagen. In dieser Zeit klagen viele Menschen über innere Unruhe, schlechten Schlaf (sogar bei der Umstellung auf die Winterzeit), über Veränderung der Herzfrequenz und Verdauungsbeschwerden. Kinder tun sich nach Angaben von Ärzten besonders schwer, einen neuen Rhythmus zu finden.
Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) spricht von bis zu acht Prozent mehr Unfällen im Straßenverkehr. Auch der Auto Club Europa (ACE) hat anhand von Daten des Statistischen Bundesamtes herausgefunden, dass sich in der Woche nach der Zeitumstellung schwere Unfälle häufen.
Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung des Bundestages hat vor zwei Jahren gemeinsam mit externen Gutachtern mehrere Untersuchungen ausgewertet. Das Ergebnis ist ziemlich deutlich: Es fanden sich weder gesundheitliche noch ökonomische Effekte, die man positiv nennen könnte. Die Energieersparnis sei „allenfalls minimal“.
Nein, bisher nicht. In Brüssel wird nur immer wieder darauf verwiesen, dass eine gemeinsame Zeit nötig ist, weil sich sowohl die Unternehmen wie auch die Bürger schwertun, auf einem gemeinsamen Markt mit unterschiedlichen Zeitzonen klarzukommen.
Diskutieren Sie mit.
Leserkommentare anzeigen