Umfrage des Tages Robert Habeck will Verbot für neue Öl- und Gasheizungen ab 2024: Wie finden Sie das?

Von shz.de | 01.03.2023, 06:35 Uhr | Update am 01.03.202311 Leserkommentare

Der Bundeswirtschaftsminister will laut Medienberichten den Einbau neuer Öl- und Gasheizungen ab 2024 verbieten. Finden Sie das sinnvoll und umsetzbar?

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will einem Bericht zufolge den Einbau neuer Öl- und Gasheizungen ab dem kommendem Jahr untersagen. Der Entwurf lag auch der Deutschen Presse-Agentur vor. Es gebe aber aktuell noch nichts Finales, sagte eine Ministeriumssprecherin am Dienstag in Berlin.

Entwurf des Wirtschaftsministeriums

Robert Habecks Verbot von Gas- und Ölheizungen ist fatal

Meinung – Michael Clasen
Richtig ist: In Neubauten gehört umweltfreundliche Heiztechnik. Deutschland braucht auch mehr Klimaschutz. Das darf aber nicht in einem Hauruck-Verfahren erfolgen, wie es jetzt das grün geführte Wirtschaftsministerium vorantreibt. Denn klar ist auch: So einfach ist die Frage, womit Mieter oder Eigenheimbesitzer heizen sollen, in vielen Bestandsgebäuden gar nicht zu beantworten.

Fernwärme, Holz, Wärmepumpe?

Fernwärme ist wünschenswert, aber vielerorts gar nicht geplant. Ganz zu schweigen von ländlichen Gebieten. Holz ist umstritten, im Einzelfall möglich, aber sicherlich nicht überall. Wärmepumpen sind in Mode. Zurecht. Da steckt Potenzial drin. Doch diese Technik ist komplexer als der Wechsel einer Gastherme.

Wie wichtig ist eine Energieberatung?

Ohne Energieberatung und Überprüfung des energetischen Gebäudezustandes wird es kaum gehen. Doch Energieberater sind schwer zu kriegen. Zudem sind die Lieferfristen bei Wärmepumpen lang, die Anschaffungskosten hoch und die Fördermöglichkeiten kaum zu durchschauen.

Hinzu kommt der Fachkräftemangel im Installationsbereich. Deshalb haben Verbände der Wohnungswirtschaft recht, wenn sie durchdachte und finanzierbare Konzepte fordern.

Traumschlösser helfen nicht weiter

Habeck sollte den Klima-Hardlinern in seinem Ministerium vielleicht in einer ruhigen Minute erklären, dass dem Klimaschutz nicht geholfen wird, wenn der Staat Traumschlösser baut, die sich in der Praxis für viele Eigenheimbesitzer wie Schikane anfühlen. Die Bürger müssen mitgenommen werden - mit realistischen und umweltverträglichen Lösungen, die bezahlbar sein müssen.
Zum Kommentar

Bei Schäden an Heizungen solle es dem Habeck-Papier zufolge eine Übergangszeit von drei Jahren geben, bis die entsprechenden Vorgaben erfüllt werden müssten, heißt es den Angaben zufolge in dem Entwurf zur Reform des Gebäude-Energiegesetzes (GEG). Die Nutzung von fossilen Heizungsanlagen solle generell nach 30 Jahren Betriebsdauer verboten werden. 

Zwischenergebnis: Bis 17.53 Uhr haben 1129 Leser an unserer Umfrage des Tages teilgenommen. 46 Prozent halten ein Verbot von neuen Öl- und Gasheizungen für falsch. 39 Prozent glauben, dass das sowieso nicht umsetzbar ist. Nur 13 Prozent finden, dass ein Verbot eine gute Idee wäre. Zwei Prozent der Teilnehmer ist es egal, weil sie sowieso anders heizen.

Wir wollen deshalb in dieser Umfrage von Ihnen wissen, was Sie zu einem Verbot von Gas- und Ölheizungen halten? Stimmen Sie hier auch ohne Abo ab:

Diese Umfrage ist nicht repräsentativ.

11 Kommentare
Uwe Schmidt 23848
Wenn Herr Habek ernsthaft etwas für den Schutz der Umwelt tun möchte , dann soll doch endlich ein Verbot von SF6 (Schefelhexafluorid ) durchsetzen. SF6 ist das stärkste und somit gefährlichste Treibhausgas, das es gibt. Ausgerechnet dieses Gas findet sich in fast jedem Windrad wieder, obwohl diese doch zur Rettung unseres Klimas beitragen sollen . SF6 ist 23.500-mal wirksamen als CO2 und erwärmt...