Anglizismen und Zuwanderung : AfD-Antrag zur deutschen Sprache: So humorvoll reagieren andere Politiker
„Wir chatten, wir liken, rechtsaußen wird wohl mehr gehatet“, sagt Erhard Grundl. Johann Saathoff antwortet auf Platt.
Berlin | Mit Hohn, Spott und Kostproben ihrer Heimatdialekte haben Politiker der anderen Bundestagsfraktionen auf einen AfD-Antrag reagiert, Deutsch als Landessprache im Grundgesetz zu verankern. „Das ist keine irre Idee der AfD“, verteidigte der AfD-Abgeordnete Stephan Brandner am Freitag im Bundestag den Vorstoß seiner Partei. Das Deutsche sei durch einen „um sich greifenden Englisch-Wahn“ bedroht sowie durch „massive Zuwanderung“. Einige Behörden seien inzwischen sogar dazu übergegangen, Informationen teilweise auch in arabischer oder türkischer Sprache zu verbreiten.
Die Reaktionen:
Die CDU-Abgeordnete Gitta Connemann kritisierte ihrerseits die Sprache der AfD-Anträge. Diese seien voller Fremdwörter und unschöner „Bandwurmsätze“. Im Internet verbreite die AfD ihr Parteiprogramm zudem auf Russisch.
Der FDP-Abgeordnete Stephan Thomae fragte: „Wie lange wollen sie eigentlich die Geduld dieses Hauses missbrauchen mit ihren deutschtümelnden Anträgen?“
Johann Saathoff (SPD) kritisierte die AfD auf Plattdeutsch:
Sein Parteikollege Mahmut Özdemir sagte, in seiner niederrheinischen Heimat würde man zu dem Vorstoß der AfD wohl sagen: „Da haben die Schwadroneure mal wieder Stuss zusammengefrickelt.“
Für Heiterkeit sorgte der bayerische Grüne Erhard Grundl mit der Frage: „Wie schaut es mit Extrem-Dialekten wie etwa dem Oberpfälzischen aus?“ Die AfD wolle offensichtlich ihre „eigene Kleinkariertheit“ dem ganzen Land überstülpen. Die Zunahme von Anglizismen kommentierte Grundl mit dem Satz: „Wir chatten, wir liken, rechtsaußen wird wohl mehr gehatet.“
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