Schiff „El Moudamir“ Zweite Algerische Fregatte verlässt Kiel

Von Rolf Dunkel und shz.de | 16.05.2017, 07:06 Uhr

Die Fregatte mit der Kennung „911“ hat am Montag den Tirpitzhafen in Richtung Algerien verlassen.

Die auf der Kieler Werft „German Naval Yards“ gebaute zweite Algerische Fregatte „El Moudamir“ hat am Montag endgültig den Kieler Tirpitzhafen verlassen und soll nach bisher unbestätigten Angaben Kurs auf das Heimatland Algerien genommen haben. Dabei ist eine Zwischenstation in Almeria (Spanien) vorgesehen. Am Vormittag schleuste die Fregatte mit Hilfe des Schleppers „Holtenau“ in die große Südschleuse ein und begann unter Schlepphilfe die Reise durch den Nord-Ostsee-Kanal in Richtung Brunsbüttel. Der Hamburger Schlepper „Bugsier 15“ unterstützte den Kieler Schlepper vor der Schleuse in Brunsbüttel.

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Rüstungsexporte sind für die Bundesrepublik wirtschaftlich lukrativ. Immer wieder gibt es jedoch Kritik an Waffen- und Ausrüstungslieferungen in potentielle Krisenregionen. Die Lieferung von Panzern an das Golfemirat Katar wurde wegen dessen Beteiligung an den Auseinandersetzungen im Jemen heftig kritisiert.

 

Die mit der taktischen Kennung „911“ versehene Fregatte ist mit Anti-Schiffsraketen des Typs „Saab Bofort Dynamics RBS 15 MK 3“, vertikal verschießbaren Boden-Luft-Flugkörpern von „Denel Dynamics“, einer „Oto Melara Hauptkanone“ sowie zwei 27-mm-Rheinmetall-Nahbereichskanonen bewaffnet. Auch das Mitführen von Luftfahrzeugen ist auf der Fregatte möglich.

Die Konstruktion und die Auslegung des Baus der Fregatte lagen im Verantwortungsbereich der Kieler Werft Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS) während der eigentliche Bau auf der Kieler Werft German Naval Yards erfolgte.

Der Stahlschnitt der ersten Fregatte „Herrad“, die bereits nach Algerien überführt wurde, erfolgte am 1. August 2013. Der Brennstart der zweiten Fregatte „El Moudamir“ erfolgte Ende 2013. Das Personal für die Probefahrten der neuen Fregatte wurde durch das Generalunternehmen TKMS gestellt.

Zwei Fregatten dieses Typs sollen durch Algerien bei TKMS entgegen anderslautender Pressemeldungen nur bestellt worden sein. In dem Gesamtpaket sollen nach Medienangaben auch sechs Hubschrauber des Typs „Super Lynx“ des Herstellers Augusta Westland mit enthalten sein. Das Kostenvolumen soll sich dabei auf 2,176 Milliarden Euro belaufen.