Echo 2018 : Heiko Maas kritisiert Echo-Verleihung an Rapper als „beschämend“
„Antisemitische Provokationen haben keine Preise verdient“, schrieb der Außenminister auf Twitter.
Berlin | Außenminister Heiko Maas hat die Echo-Preisverleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang indirekt als „beschämend“ kritisiert. „Antisemitische Provokationen haben keine Preise verdient, sie sind einfach widerwärtig“, twitterte Maas am Freitag.
„Dass am Holocaustgedenktag ein solcher Preis verliehen wird, ist beschämend.“ Die beiden Rapper waren am Donnerstagabend für ihr Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“ mit dem renommierten Musikpreis ausgezeichnet worden. Sie stehen wegen der Textzeile „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ in der Kritik. Die Auszeichnung erfolgte am 12. April, an dem vor allem Israel an die sechs Millionen im Holocaust ermordeten Juden erinnert.
Der Tweet zum Echo 2018:
Antisemitische Provokationen haben keine Preise verdient, sie sind einfach widerwärtig. Dass am Holocaustgedenktag ein solcher Preis verliehen wird, ist beschämend. So wie #Campino müssen wir uns schützend vor jüdisches Leben stellen – jeden Tag und überall. #ECHO2018 https://t.co/OdSx9RjDW8
— Heiko Maas (@HeikoMaas) 13. April 2018
Maas würdigte auch den Auftritt von Toten-Hosen-Sänger Campino bei der Preisverleihung. „So wie #Campino müssen wir uns schützend vor jüdisches Leben stellen – jeden Tag und überall“, schrieb er. Campino hatte gesagt, Provokation sei zwar ein wichtiges Stilmittel. Bei einer frauenfeindlichen, homophoben, rechtsextremen oder antisemitischen Form sei aber eine Grenze überschritten.
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