Christine Nöstlinger erzählt eine Geschichte aus ihrer Kindheit.
Ein achtjähriges Mädchen steigt bei seiner Kinderlandverschickung im August 1945 am falschen Ort aus. Bei der Kinderlandverschickung wurden nach Ende des Zweiten Weltkriegs Kinder für ein paar Wochen aufs Land geschickt, um sich bei den Bauern sattzuessen.
Aber in dieser Geschichte ist ein Kind zu viel angereist. Die anderen fragen sich also nun, wer „der Überzählige“ sein mag. Nur das Mädchen weiß, dass es an der falschen Station ausgestiegen ist. Der Verdacht fällt auf einen Jungen mit roten Haaren und Sommersprossen. Wenn die anderen Kinder ihn ärgern, macht das Mädchen nie mit, weil es sich schuldig fühlt. Aber es hilft ihm auch nie, weil es Angst hat, die Wahrheit könnte ans Licht kommen.
Das besondere an dem Buch ist, dass die Autorin Christine Nöstlinger darin von ihrer eigenen Kinderlandverschickung berichtet und wie sie es empfunden hat. Es ist ein Kinderbuch, das auch für ältere Leser aufregend gestaltet ist. Es hat etwas Spannendes und Fesselndes, und die ernste Atmosphäre, die in der Geschichte herrscht, wirkt auch auf den Leser. Mir gefällt das Buch sehr gut, da die Geschichte auch den damaligen Ernst der Lage und die Gefühle der Kinder sehr gut darstellt.
Christine Nöstlinger, „Der Überzählige“. Ab 5 Jahren. 40 Seiten. 19,95 Euro. Verlag: Nilpferd.