Neuer Impfstoff erhältlich Corona-Schutz: Wer sich im Herbst 2023 nochmal impfen lassen sollte

Von Eva Dorothée Schmid | 18.09.2023, 14:07 Uhr 1 Leserkommentar

Die Fälle von Covid-19 steigen wieder, denn die neuen Corona-Varianten sind hoch ansteckend. Jetzt ist ein Impfstoff, der auf die aktuelle Variante XBB.1.5 angepasst ist, in den Praxen erhältlich. Wer sich im Herbst 2023 noch einmal gegen Corona impfen lassen sollte – und wer nicht.

Ab heute gibt es den an aktuelle Omikron-Varianten angepassten Impfstoff von Biontech in den Arztpraxen. Zudem steigen gerade die Corona-Zahlen. Macht es also Sinn, sich mit dem neuen Corona-Impfstoff erneut impfen zu lassen? Für wen eine erneute Corona-Impfung in diesem Herbst empfohlen wird und für wen nicht.

Wer sich nochmal gegen Corona impfen lassen sollte

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Auffrischungsimpfung (Booster) mit dem neuen Impfstoff folgenden Personengruppen:

  • Alle, die 60 Jahre oder älter sind
  • Alle, die zu einer Risikogruppe zählen, also Menschen ab sechs Monaten, die infolge einer Grunderkrankung ein besonderes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben. Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Lungenerkrankungen, Adipositas und Beeinträchtigungen des Immunsystems.
  • Bewohner von Pflegeheimen
  • Beschäftigte im Pflege- und Gesundheitsbereich

Die Auffrischungsimpfung sollte jährlich wiederholt werden, am besten im Herbst. Allerdings sollte die letzte Corona-Infektion oder Corona-Impfung mindestens zwölf Monate zurückliegen. 

Menschen, die noch keine „Basisimmunität“ haben, wird die Corona-Impfung ebenfalls empfohlen. Eine Basisimmunität hat, wer mindestens drei „Antigenkontakte“ hatte – also Impfungen oder Infektionen.

Lesen Sie auch: Was mittlerweile zu Long COVID bekannt ist – und was dagegen helfen kann

Sollten Kinder gegen Corona geimpft werden?

Gesunde Kinder und Jugendliche benötigen laut aktueller Stiko-Empfehlung keine Covid-Impfung. Die Impfung und auch Auffrischungsimpfung wird nur den Kindern und Jugendlichen empfohlen, die wegen einer Grunderkrankung zu einer Risikogruppe zählen.

Bringt die Auffrischungsimpfung auch für gesunde Menschen etwas?

Manche glauben, viel hilft viel und überlegen, ob sie sich zur Sicherheit besser noch mal impfen lassen, auch wenn sie nicht zu einer der Gruppen gehören, denen die Stiko die Auffrischungsimpfung empfiehlt. Fachleute sind allerdings der Meinung, dass das wahrscheinlich keine gute Idee ist.

Die Impfstoffe gegen Corona verhindern hervorragend und langanhaltend schwere Verläufe. Sie sind aber nur mäßig geeignet, Ansteckungen zu verhindern. Das hat eine internationale Metaanalyse, die im Mai veröffentlicht wurde, noch einmal gezeigt. Eine Corona-Infektion ist wirkungsvoller als eine Impfung, um ein langfristiges Immungedächtnis auszubilden.

Und ob zu häufiges Impfen auch schädlich sein kann, da sind sich Experten uneins. Während manche sagen, dass es dem Immunsystem nicht schadet, wenn man sich häufiger als nach Stiko-Empfehlung impfen lässt, warnen andere davor, dass das Immunsystem dadurch auf existierende, relativ harmlose Varianten geprägt werden und seine ‚Flexibilität‘ verlieren könnte, wirksam gegen möglicherweise noch auftretende, nicht so harmlose Varianten zu reagieren.

Der Nutzen ist auf jeden Fall irgendwann so gering, dass er gegenüber dem minimalen Risiko einer Impfung nicht mehr überwiegt.

Wie häufig Nebenwirkungen bei einer Corona-Impfung auftreten, zeigt diese Statista-Grafik.

Zudem gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Auffrischungsimpfung gegen Long Covid helfen würde – theoretisch könnte sie sich sogar negativ auswirken.

Weiterlesen: Wem Immunologen zu einer erneuten Corona-Impfung raten.

1 Kommentar
Maik Hinrichs
Aus dem Beipackzettel: Es besteht ein erhöhtes Risiko von Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels) und Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels) nach der Impfung mit Comirnaty (siehe Abschnitt 4). Diese Erkrankungen können sich innerhalb weniger Tage nach der Impfung entwickeln und traten hauptsächlich innerhalb von 14 Tagen auf. Sie wurden häufiger nach der zweiten Impfung beobachtet und häufige...