Gute Bio-Wurst Mineralöl-Rückstände lassen deutsche Bratwurst durch „Öko-Test“ plumpsen

Von dpa | 30.06.2016, 17:41 Uhr

In mehr als der Hälfte der Supermarkt-Bratwürste haben Tester Mineralölkohlenwasserstoffe gefunden. Eine Sorte war voll mit Antibiotika.

Brennende Neuigkeiten zur Grillsaison: Laut „Öko-Test“ weisen deutsche Grillwürste aus dem Kühlregal oft Mineralölrückstände auf. Aus diesem Grund fielen reihenweise Bratwurst-Produkte in der Untersuchung der Zeitschrift durch: vier von 20 waren „mangelhaft“, sieben bekamen ein „ungenügend“. In einem Fall wurde außerdem ein ungewöhnlich hoher Rückstand eines Antibiotikums gefunden. Durch die Bank weg gut schnitten hingegen die getesteten Biowürstchen ab, heißt es in der Zeitschrift (Ausgabe 7/2016).

Bei etwa zwei Drittel ihres Fleischkonsums greifen die Deutschen auf abgepackte Ware, berechnet der Fleischer-Verband auf Basis von GfK-Zahlen.


Bei den Mineralölrückständen handelt es sich um gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). Sie können von Ölen stammen, die bei der Produktion eingesetzt werden oder aus Kunststoffverpackungen. MOSH reichern sich im Körper an und stehen im Verdacht, Organschäden auslösen zu können - das hatte sich im Tierversuch gezeigt.

Bemängelt wurden auch überflüssige Zusätze: In allen konventionellen Bratwürsten stecken Phosphate. Der Phosphatzusatz soll dafür sorgen, dass Fleisch- und Wasseranteile in der Wurstmasse homogen bleiben. Der Zusatz muss aber nicht sein, wenn das Fleisch bis zu vier Stunden nach der Schlachtung schlachtwarm verarbeitet wird. Ein Zuviel an Phosphat kann auch bei gesunden Menschen den Nieren schaden und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern.